Mikroskopische SpürhundeLeuchtende Bakterien zeigen Landminen an
100 Millionen Landminen sollen weltweit vergraben sein. Beim aktuellen Tempo soll es noch 500 Jahre dauern, bis alle vergessenen Minen entschärft sind - wenn keine neuen mehr dazukommen. Israelische Forscher haben nun Coli-Bakterien genetisch verändert, um die Sprengfallen aufzuspüren.
Landminen sind mit Sprengstoff gefüllt, meistens ist TNT oder einer Mischung aus TNT und anderen chemischen Stoffen. Mit der Zeit entweichen kleine Mengen als Gas und reichern sich in der Erde über der Mine an.
Forscher der Hebräischen Universität in Jerusalem haben nach einer Methode gesucht, um Landminen aufspüren zu können. Dafür haben sie Colibakterien genetisch verändert. Wenn diese genmanipulierten Bakterien mit dem TNT-Gas in Kontakt kommen, fangen sie an zu fluoreszieren. Und dieses fluoreszierende Licht kann man dann mit einem speziellen Scanner sehen.
"Die Bakterien haben schon ein paar entscheidende Vorteile. Nämlich, dass es relativ schnell geht, günstig ist und große Flächen abdecken kann."
Auf einem Feld, das etwa vier Meter lang und einen Meter breit war, haben die Forscher echte Minen vergraben. Dann haben sie biologisch abbaubare Kapsel, die mit entsprechenden Bakterien gefüllt waren, darauf verteilt.
Bakterien-Methode im Feldversuch getestet
Bei drei verschiedenen Versuchsaufbauten wurden die Minen in verschiedenen Böden vergraben, bestehend aus:
- Sand von einem Mittelmeerstrand
- Sand in Laborqualität
- Gartenerde
In den Sandböden haben die Bakterien fluoresziert und konnten mit dem Scanner sichtbar gemacht werden. Die Colibakterien haben durch ihr Leuchten angezeigt, wo sich Landminen befinden.
In der Gartenerde hat der Versuch nicht funktioniert. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Es kann sein, dass das an der Erde lag, oder daran, dass die Minen nicht lang genug vergraben waren.
Weitere Tests stehen an
Die Forscher arbeiten als Nächstes daran, die Bakterien empfindlicher zu machen, damit ihnen der Versuch auch in einem Erdboden gelingt. Außerdem erforschen sie, wie sich die genmanipulierten Bakterien, die so auf Böden verteilt werden, weiter in ihrer Umwelt verhalten.