MeinungsbildungGegen Vorurteile hilft Neugier auf Wissenschaft

Je nachdem, welche politische Überzeugung wir haben, neigen wir zu einer bestimmten Meinung. Was hilft gegen Vorurteile? Neugierde auf wissenschaftliche Themen.

Forscher verschiedener wissenschaftlicher Institutionen haben sich die Wähler in den USA angeschaut und festgestellt: Zu Themen wie Klimawandel oder Fracking gibt es eindeutige Meinungsbilder. Demokraten-Wähler glauben eher an einen Klimawandel und finden Fracking nicht gut - Republikaner-Wähler hingegen bezweifeln eher den Klimawandel und befürworten das Fracking. Das liegt daran, dass wir Informationen selektiv aufnehmen, also dass wir unsere Meinung, die wir uns gebildet haben, festigen, indem wir vorwiegend Artikel lesen, die diese Haltung stützen.

Mehr Menschen für Wissenschaft begeistern

Was gegen Vorurteile hilft, ist das grundsätzliche Interesse an Wissenschaft - also Neugier. Auch das schließen die Forscher aus ihren Umfragen. Sie haben explizit nach "Neugier auf Wissenschaft" gefragt, nicht nach bereits vorhandenem Wissen.

Unter Probanden, die zum Beispiel durch die Auswahl verschiedener journalistischer Artikel ihr Interesse an und ihre Neugier auf wissenschaftlichen Themen bestätigten, ist der Unterschied in der Bewertung von zum Beispiel Klimawandel und Fracking nicht so groß - egal, welchem politischen Spektrum sie zuzuordnen sind.

Die Forscher schließen daraus, dass es wichtig ist, möglichst viele Menschen für Wissenschaft zu begeistern, am besten schon in der Schule. Dadurch hoffen sie, stark politisch motivierte Vorurteile zu verhindern. Das heißt aber nicht, den Kindern möglichst viel Wissen zu vermitteln. Wichtiger sei es, ihre Neugierde zu wecken.