MedienkonsumOn-Off-Beziehung mit Digitalen Medien
Im Alltag nehmen wir immer mehr Informationen über die digitalen Medien auf. Das fördert vor allem unser konkretes Denken. Für das große Ganze sollten wir aber auch immer mal wieder offline gehen.
Wie digitale Medien unsere Denkweise und Informationsverarbeitung verändern, haben Forscher aus den USA nun untersucht. In einem wissenschaftlichen Experiment sollten 300 Teilnehmer zwischen 20 und 24 Jahren zu einem Oberbegriff ein Wort ankreuzen, das ihrer Meinung nach dazu passt. Die eine Hälfte auf einem Tablet, die andere auf Papier.
In dem Versuchsaufbau gab es immer eine abstrakte und eine konkrete Alternative. Zum Oberbegriff "eine Liste machen" zum Beispiel entweder "sich organisieren" oder "Dinge aufschreiben". Die Leute mit Tablet entschieden sich häufiger für den konkreten Begriff und die mit der Papierversion für den abstrakten.
Tablet nutzen wir für detaillierte Informationen
Den Forschern zufolge bleiben durch die Nutzung digitaler Medien eher konkrete Informationen und einzelnen Details beim User hängen. Das Medium Papier dagegen regt anscheinend eher zum Abstrahieren an, und wir betrachten den Inhalt dahingehend, das große Ganze besser zu verstehen.
Lesen wir nur noch via Bildschirm, könnte das langfristig unserem abstrakten Denken schaden, denn soziale Netzwerke und Nachrichtenseiten im Netz trimmen unser Gehirn darauf, Inhalte nach dem für uns Wichtigen zu scannen und alles andere zu überspringen.
Schalten wir zusätzlich noch in den Multitasking-Modus, sinkt auch noch unsere Aufmerksamkeitsspanne. Deswegen sollten wir uns generell für eine Sache entscheiden und nicht alles gleichzeitig übers Knie brechen.
Die Mischung von Neuem und Altem ist entscheidend
Damit unser Gehirn auch in Zukunft unterschiedliche Aufgaben erledigen und Probleme lösen kann, sollten wir regelmäßig von den digitalen Medien zum raschelnden Papier wechseln und umgekehrt. Beide haben ihre Vorteile und Daseinsberechtigung.
Digitale Technologien und das dadurch geförderte konkrete Denken sind vorteilhaft, wenn es um Risikoeinschätzungen und Problemlösungen geht. Unsere Abstraktionsfähigkeit ist dagegen gefragt, wenn wir den gesamten Kontext im Blick haben oder Empathie und Kreativität an den Tag legen.