Waldbrand in Mecklenburg-VorpommernTruppenübungsplätze lassen sich nicht einfach aufräumen
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern wütet ein riesiger Waldbrand. Zwischenzeitlich brannten 1.200 Hektar. Mittlerweile ist der Waldbrand wohl unter Kontrolle. Doch die Löscharbeiten bleiben für die Einsatzkräfte extrem gefährlich, da auf dem stillgelegten Übungsplatz Munitionsreste herumliegen. Übungsplätze gibt es in ganz Deutschland: Doch die Frage ist, warum werden die nicht von Munition befreit. Das sei nicht so einfach, so Peter Ewler vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Brandenburg.
Seit 2017 gehört der ehemalige Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern zum Nationalen Naturerbe. Das Gelände umfasst rund 6.200 Hektar. Der ehemalige Truppenübungsplatz wurde ab 1936 von der Reichswehr genutzt, dann von der Nationalen Volksarmee und anschließend bis 2013 von der Bundeswehr. Einiges an Munition aus den Übungen schlummert bis heute im Boden.
Außerdem gab es in de Nähe des Geländes im Zweiten Weltkrieg eine Munitionsfabrik. Die Munition wurde nach dem Krieg gesprengt, doch einiges davon ist nicht detoniert und ist ebenfalls noch im Waldboden verteilt.
Besonders viel Munition im Boden
Peter Ewler vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Brandenburg kennt das Problem eines Waldbrandes auf einem Truppenübungsplatz. Auch in Brandenburg gab es schon ähnliche Brände. Doch der aktuelle Fall in Mecklenburg-Vorpommern sei besonders, denn die Menge an Munition ist sehr hoch.
Auf den Übungsplätzen liegt Übungs- aber auch Gefechtsmunition herum. Teils nahe der Oberfläche. Die Löscharbeiten sind deshalb äußerst gefährlich. Auf den Plätzen werden verschiedenste Waffensysteme mit unterschiedlichsten Kalibern getestet. Pistolen, Gewehre, Handgranaten bis hin zu Bomben werden ausprobiert. All die Munition einzusammeln, ist nicht einfach, so Peter Ewler.
"Es ist nicht einfach, alle Munition zusammenzusammeln."
Alles einzusammeln geht nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt, so Peter Ewler. Man muss zunächst wissen, wo die Munition liegt. Riesige Flächen zu räumen, muss geplant werden. Außerdem braucht es das Personal und natürlich auch die finanziellen Mittel. Dass die Truppenübungsplätze geräumt werden, kann noch Generationen dauern, so Peter Ewler.
"An der Kampfmittelbeseitigung werden Generationen arbeiten."
Ein Problem ist vor allem, dass es gar nicht so viel verfügbares Personal gibt, um die Truppenübungsplätze von den Kampfmitteln zu befreien.
Und das Problem gibt es nicht allein in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, so Peter Ewler. Truppenübungsplätze mit Munition im Boden finden sich in allen Bundesländern – und Waldbrände gibt es leider auch in allen Ecken Deutschlands.