Corona-ErkrankungMatthias hatte Covid-19: "Ich hätte nie gedacht, dass ich Todesangst haben würde"
Wie fühlt es sich an, als junger, gesunder Mensch an Corona zu erkranken? In dieser Ab 21 erzählt Matthias von seiner Covid-19-Erkrankung, die ihn schwer erwischt hat und deren Folgen er noch spürt.
Früher konnte Matthias ohne Probleme joggen gehen, heute ist er nach zwei Treppenabsätzen völlig aus der Puste. Matthias hat eine Covid-19-Erkrankung hinter sich: "Ich merke jetzt, dass meine Kondition dahin ist", sagt er.
Wie bei anderen an Covid-19 Erkrankten fing bei Matthias alles recht harmlos an. Er dachte, er habe sich eine Erkältung eingefangen, erzählt er. Und wie das bei einer Erkältung so ist, fühlte er sich nach wenigen Tagen wieder gesund. Überhaupt sei er in den zwei Jahren zuvor nicht krank gewesen. Deshalb dachte er nicht, dass die Krankheit bei ihm einen schwereren Verlauf nehmen würde.
"Ich fühlte mich eigentlich immer relativ sicher. Und war, wie die meisten in meinem Alter so: 'Ja, wenn ich es bekomme, dann bekomme ich es halt, dann bin ich wenigstens immun.'"
Doch dann bekam der 36-Jährige Atemnot. Die wurde so schlimm, dass er Todesangst bekam und den Arzt verständigte. Doch auch die Angst vor der Notaufnahme sei schlimm gewesen, wie er erzählt. Deshalb hielt Matthias die Atemnot erst einmal aus, fand eine Körperhaltung, die ihm half, besser Luft zu bekommen.
Das alles geschah am fünften Tag seiner Corona-Erkrankung. Weil Matthias im Gesundheitswesen arbeitet – er macht klinische Studien mit Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist – ließ er gleich bei den ersten Symptomen einen Test machen.
"Corona ist mehr als eine Grippe"
Inzwischen hat Matthias seine Quarantäne überstanden, wurde negativ getestet und darf auch wieder arbeiten gehen.
"Ich bin schon erleichtert. Es war jetzt auch anstrengend die zwei Wochen in Quarantäne. Ich bin froh, dass ich wieder rausgehen darf und arbeiten darf."
Wie er nach der Erkrankung wieder im Alltag klarkommen wird, weiß er noch nicht. Sport darf Matthias beispielsweise noch nicht wieder machen: "So wie ich mich die Treppen hoch schleppe, sehe ich mich da auch noch nicht", sagt er.
Nun, da er die Krankheit mit einem mittelschweren Verlauf überstanden hat, warnt Matthias: Auch für junge Menschen könne Corona mehr als "nur eine Grippe sein". Und er fügt hinzu: "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Todesangst haben werde."
Antworten zum neuartigen Coronavirus:
- Wie kann ich mich anstecken?
Da das neuartige Coronavirus vor allem durch Tröpfcheninfektion verbreitet wird, kann es sich schnell durch Anhusten oder Körperkontakt übertragen. Aber auch eine Schmierinfektion durch Oberflächen ist nicht ausgeschlossen. Forschende gehen davon aus, dass die Viruspartikel auch über Aerosole übertragen werden können. Das passiert etwa, wenn wir uns längere Zeit in geschlossenen Räumen oder neben Infizierten aufhalten. - Wie kann ich eine Ansteckung vermeiden?
Egal ob drinnen oder draußen: Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern ist das A und O. Denn: Die Tröpfchen verteilen sich meist nicht so weit. Außerdem hilft regelmäßiges Händewaschen. Wer Sport macht, sollte laut Forschenden mindestens zehn Meter Abstand halten. In geschlossenen Räumen sollte zudem regelmäßig gelüftet werden. - Was kann ich tun, wenn ich infiziert bin?
Wenn die typischen Symptome, bei der Hälfte der Infizierten in Deutschland ist es Husten und Fieber, ein Fünftel berichtet von Schnupfen, auftauchen sollte man zuhause bleiben. So machen es etwa 80 Prozent aller Infizierten hierzulande. Wer Kontakt zu Infizierten hatte, sollte sich ebenfalls für 14 Tage in freiwillige Quarantäne begeben. Bei schwereren Beschwerden, wie Atemnot, sollte ein Arzt kontaktiert werden. Empfehlungen zum Verhalten bei Symptomen gibt es auch im Online-Fragebogen der Berliner Charite. - Wann gelte ich als gesund und immun?
Während manche Menschen gar keine Symptome haben, fühlen sich die meisten Menschen mit Covid-19 ein paar Tage schlapp. Antikörper lassen sich im Blut sieben bis zehn Tage, bei manchen Menschen erst 21 Tage nach den ersten Symptomen, nachweisen. Wahrscheinlich ist man dann nicht mehr infektiös. Obacht! Sehr wahrscheinlich hält eine Immunität nicht ein Leben lang an. Wie lange Antikörper gegen Sars-Cov-2 schützen, wissen Forschende noch nicht, sie gehen von mehreren Monaten bis wenigen Jahren aus. Wer wegen Covid-19 ins Krankenhaus kommt, verbringt dort im Durchschnitt zehn Tage.