MalaysiaUnser Plastikmüll landet immer noch in Asien
Etwa 90.000 Tonnen deutscher Plastikmüll fuhr im letzten Jahr übers Meer ins südostasiatische Land Malaysia. Trotz Maßnahmen der malaiischen Regierung wurde ein Drittel mehr Plastikmüll nach Asien exportiert. Was passiert mit dem deutschen Abfall?
Deutschland exportiert zwar immer weniger Plastikmüll ins Ausland. Trotzdem sind es immer noch immense Mengen, die aus Kostengründen nach Südostasien verschifft werden. Und die Menge ist zuletzt sogar gestiegen: Im vergangenen Jahr wurde ein Drittel mehr Plastik nach Asien exportiert als im Jahr zuvor.
Das zweitgrößte Abnehmerland von deutschem Abfall ist dabei Malaysia. Dorthin gingen 90.000 Tonnen deutscher Plastikmüll. In dem Land wird der deutsche Müll zum Teil als Rohstoff betrachtet. Aus sauberem, recycelbarem Plastik können Textilien, Straßenpoller oder auch Bänke hergestellt werden, erklärt Südostasien-Korrespondentin Jennifer Johnston.
"Malaysia hat da einen verhältnismäßig guten Ruf, es gibt gute Recycler mit Importlizenzen."
In Malaysia selbst ist die Müllentsorgung im Verhältnis zu anderen asiatischen Ländern laut Jennifer Johnson gut geregelt. Es gibt Importeure, die Lizenzen haben und damit garantieren, dass sie nur recyclebares und gewaschenes Plastik, ins Land einführen. Das Problem: Die guten Importeure geben ihre Lizenzen manchmal weiter an weniger gut kontrollierte Importeure.
Hartplastik und Plastikreste sind großes Problem für Malaysia
Durch weniger kontrolliertem Plastikmüll kommt illegal jedoch ebenfalls nicht recycelbares Hartplastik ins Land. Aus diesem und anderen Gründen haben südostasiatische Länder – unter anderem auch Malaysia – in der Vergangenheit Plastikmüll postwendend wieder zurück nach Deutschland geschickt.
"In Malaysia wird nicht unbedingt immer mit gutem Filtern gearbeitet, das heißt, Giftstoffe landen eben auch im Fluss und in der Umwelt."
Aber auch beim recycelbaren Plastik gibt es Probleme. Durch den Prozess des Müllwaschens gelangt Mikroplastik in die Gewässer. Außerdem gibt es bei der Wiederverwertung ebenfalls 30 bis 40 Prozent Abfall, der oft auf illegalen Müllkippen landet. Hier wird der Müll verbrannt.
Illegale Müllentsorgung
Die liegen meistens in Wäldern oder an Plantagen. Hier kommen nachts Lkws an, die ihren Müll abladen und alles in Brand setzen. Ein Garnelenfischer aus der Region beklagt, dass nach solchen Nächten viele verendete Garnelen in seinem Teich schwimmen. Und auch die Gesundheitsgefahren für die Anwohner*innen könnten verheerend sein, da beim Verbrennen von Plastik giftige Dämpfe entstehen.