Maghreb-ViertelKleine Gruppe, großes Problem
Es ist eine Gruppe von 40 bis 50 Jugendlichen, die das Maghreb-Viertel in Düsseldorf in Verruf bringt. Die Jugendlichen sind illegal in Deutschland. Sozialarbeiter Samy Charchira versucht, einige von ihnen wieder auf die Bahn zu bekommen.
Nach den Vorfällen an Silvester am Kölner Hauptbahnhof hat die Polizei auch das Maghreb-Viertel in Düsseldorf unter die Lupe genommen. Die Anwohner in den Straßen im Stadtteil Oberbilk sind gut in die Gemeinde integriert. Aber seit drei oder vier Jahren ist dort eine bedenkliche Entwicklung zu beobachten: Jugendliche aus den Maghreb-Staaten suchen verstärkt dort Zuflucht.
Dabei handelt es sich vor allem um junge Männer, die ´schon einige Zeit in Europa sind. Sie kommen aus Italien, Spanien oder Frankreich nach Deutschland und stranden in diesem Stadtteil. Die meisten haben nicht einmal Papiere. Und eben diese Jugendlichen, sagt Sozialarbeiter Samy Charchira, begehen Straftaten, unter denen alle leiden.
Keine Papiere, keine Handhabe
Die Polizei kann die Täter zwar festnehmen. Abschieben kann man sie nicht. Denn ohne Papiere kann die Identität nicht geklärt werden. Außerdem ist unklar, wohin die Jugendlichen eigentlich abgeschoben werden sollen. Samy Charchira, der selbst marokkanische Wurzeln hat, versucht deshalb einen anderen Weg.
"Wir glauben, dass hier niemand für seine Existenz stehlen muss. Denen, die zuhören, können wir einen Weg aufzeigen."
Nicht immer ist er erfolgreich. Aber wenn es ihm gelingt, einen Zugang zu den Jugendlichen zu finden, dann arbeitet er mit ihnen gemeinsam an einer Lösung. Er sagt ihnen, wie und wo sie Hilfe bekommen können, damit sie sich auf legalem Weg versorgen können und sucht nach Auswegen, bis die rechtliche Situation über ihren Aufenthalt geklärt ist.