Air Berlin und Monarch Airlines sind pleitePleitegeier unter Fluggesellschaften
Air Berlin und jetzt Monarch Airlines sind pleite. Welche Fluggesellschaft ist die nächste, die Insolvenz anmelden muss?
Machen immer mehr Fluggesellschaften Pleite? "Das kann man so pauschal nicht sagen", sagt Laura Frommberg. Sie ist Chefredakteurin des Luftfahrtbranchenportals Aero Telegraph. Vor allem hängt es vom Geschäftsmodell der Airline ab, ob sie sich am Markt halten kann. Der Ferienflieger Monarch Airlines bekam in Großbritannien starke Konkurrenz von neuen Billig-Anbietern wie Norwegian Air Shuttle. Aber auch alte Wettbewerber hätten sich besser am Markt platzieren können als Monarch, die jetzt pleite ist.
"Überleben kann man als kleiner Anbieter, wenn man sich seine Nische sucht."
Air France wollen sich mit June als hip verkaufen. Dabei geht es mehr um Exklusivität. Denn die Flüge sind alles andere als billig. Ein Angebot für trendige, hippe Menschen, die ein bisschen auf den Preis gucken. In diesem Angebot sieht Laura Frommberg die Tendenz, neben den reinen Billigflieger-Angeboten ein Angebot zu platzieren, das mehr auf Qualität setzt. Sie glaubt, dass die Fluggesellschaft noch viele Möglichkeiten haben, ihre Angebote zu differenzieren und attraktiver zu machen.
"Ins Airline-Geschäft einzusteigen, war schon immer schwierig. Allein wenn man sich anschaut, wie viele Airlines es schon versucht haben und pleitegegangen sind."
Das Geschäftsrisiko liegt vor allem in den operativen Kosten, die sehr hoch sind, sagt Laura Frommberg. Der Kerosinpreis ist beispielsweise starken Schwankungen ausgesetzt und allein das Flugzeug an sich ist einfach ein teures Fortbewegungsmittel. Die großen Fluggesellschaften haben einige Marktvorteile gegenüber kleineren und neuen. Sie haben bereits eine bestehende Flotte und können beispielsweise ältere Flugzeugmodelle in die Billig-Tochtergesellschaft verschieben.
Mehr Billig-Anbieter im Langstreckenbereich
Ob dadurch, dass es in der Luftfahrtbranche zu Monopolbildung kommen kann, direkt die Preise steigen, glaubt Laura Frommberg nicht. International ist die Konkurrenz stark und hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Preise gesunken sind. Laura Frommberg glaubt deshalb nicht, dass auf Kurzstrecken die Preise steigen werden. Neue Konkurrenz sei auch im Bereich Langstrecke aufgetaucht. Die International Airlines Group hat die Fluggesellschaft Level gegründet, die von Barcelona direkt in die USA fliegt. Mit Norwegian Air Shuttle hat ein weiterer Billig-Konkurrent im Langstreckenflug Fuß gefasst.