LügendetektorDer Wahrheit auf der Spur
Schluss mit Pulsmessung und Messung des Hautwiderstands. Eine Software von der Universität Michigan soll Lügner via Video- und Sprachanalyse überführen.
Bisher haben Lügendetektoren einen Trefferquote von 50 Prozent. Das ist natürlich wenig beweiskräftig. Deshalb suchen Forscher an der Universität in Washington nach einem neuen Verfahren. Sie haben eine Datenbank mit Merkmalen gefüttert, die eigentlich auch jeder mit ein bisschen Menschenkenntnis einfach so beobachten könnte. Die Software analysiert zum Beispiel, ob man jemandem sehr intensiv in die Augen schaut, wie sehr jemand seine Hände verwendet oder wie oft eine Person zum Beispiel das Wort Ich verwendet.
"Diese Sachen, auf die wir Menschen uns so schwer konzentrieren können, die übernimmt die Software und damit ermittelt sie: Ist es eine Lüge oder ist es die Wahrheit"
Mit dieser Methode kommt die Software immerhin auf 75 Prozent. Das ist eine deutliche Verbesserung zu herkömmlichen Lügendetektoren. Aber natürlich kann auch diese Software überlistet werden. Jemand, der sich sehr gut mit den Körpersignalen von Lügnern auskennt, kann seine Körpersprache bewusst manipulieren. Das wissen auch die Forscher und geben zu: Auf 100 Prozent zu kommen wird ganz schön schwer.
Ziel ist es, die Software in Gerichtssälen einzusetzen oder der Polizei zur Verfügung zu stellen. Bis zur Marktreife könnten allerdings noch ein Paar Jahre vergehen.