Corona-PandemieLockdown bis 14. Februar - eine Homeoffice-Pflicht gibt es nicht
Bund und Länder haben beschlossen, dass der Lockdown bis zum 14. Februar verlängert und Maßnahmen teils verschärft werden. Beraten wurde über Maskenpflicht, Schule und auch Homeoffice. Was sich ändert und warum die Diskussion ums Homeoffice weitergeht, erklärt Gudula Geuther aus dem Dlf-Hauptstadtstudio. Grünen-Politikerin Laura Sophie Dornheim ist über das "halbe Muss" zum Homeoffice erstaunt. Sie hatte auf Twitter den Hashtag #MachtBuerosZu gestartet.
Bund und Länder haben neue Maßnahmen gegen die Pandemie beraten und beschlossen. Auch im Kontext neuer Coronavirus-Mutationen. Die Ergebnisse im Überblick:
- Pflicht für medizinische Masken: Die Maskenpflicht wird im öffentlichen Raum verschärft. In öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften werden medizinische Masken zur Pflicht: Dazu gehören FFP2-Masken, aber auch FFP1-Masken, auch bekannt als OP-Masken. Reine Stoffmasken reichen nicht mehr aus.
- Alten- und Pflegeheime: Das Personal muss künftig beim Kontakt mit den Bewohnern und Bewohnerinnen FFP2-Masken tragen. Für das Personal sowie Besucherinnen und Besucher werden verpflichtende Schnelltests mehrmals pro Woche vorgeschrieben.
- Schulen bleiben zu: Die Schulen und Kitas bleiben grundsätzlich geschlossen beziehungsweise für die Schulen bleibt die Präsenzpflicht ausgesetzt. In den Bundesländern gelten aber unterschiedliche Regelungen zum Beispiel für die Notbetreuung.
- Keine Homeoffice-Pflicht: Über eine Pflicht zum Homeoffice wurde bereits vorab diskutiert. Eine umfassende Pflicht wurde nicht beschlossen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales soll eine bis zum 15. März befristete Verordnung erlassen mit weiteren Einzelheiten. Arbeitgebende sollen - soweit es geht - Homeoffice zulassen. Dort, wo Präsenz erforderlich ist, wird das Tragen von FFP2-Masken empfohlen, wenn nicht ausreichend Abstand eingehalten werden kann.
Die Details der Bund-Länder-Beratung am 19. Januar fasst Gudula Geuther hier zusammen.
Die Grünen-Politikerin Laura Sophie Dornheim sieht in den Regeln zum Homeoffice nur ein "halbes Muss". Auch wenn es in die richtige Richtung gehe. Sie ist gespannt, was die Verordnung an weiteren Details bringt. Klar ist: Im ersten Lockdown 2020 war die Homeoffice-Quote deutlich höher als aktuell.
Die Debatte ums Homeoffice
Seit sie den Hashtag #MachtBuerosZu startete, bekommt sie täglich Zuschriften von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die lieber zu Hause arbeiten würden, aber nicht dürfen. Eine offizielle Stelle, wo sie sich darüber beschweren können, gibt es aber keine, so die Politikerin.
"Es gibt keine offizielle Stelle, an die sich Betroffene wenden können."
In 98 Prozent der Zuschriften, würden die Betroffenen berichten, dass Homeoffice bei Ihnen möglich wäre. Doch bei manchen Chefs herrsche eine Art "Präsenzfetisch", so Laura Dornheim. Sie betrachten Homeoffice als Urlaub und fürchten Kontrollverlust, sagt die Grünen-Politikerin.
Laura Dornheim ist klar, dass nicht alle zu Hause arbeiten können. In bestimmten Branchen ist das einfach nicht möglich. Aber wenn die Personen zu Hause arbeiten würden, bei denen es gut möglich ist, wäre schon viel gewonnen. Denn: Wenn statt 20 nur 2 Personen im Büro sitzen, schafft das schon mehr Sicherheit, so Laura Dornheim.