Lockdown-AuswirkungenGähn! Wir schlafen länger
Seit der Pandemie sind unser Arbeits- und Freizeitleben ganz schön durcheinandergekommen. Aber auch beim Schlaf können wir das spüren.
Das heißt aber nicht gleich, dass diese Personen länger geschlafen hätten. Nur ein Drittel der Teilnehmer hat insgesamt mehr geschlafen als sonst. Manche sind auch später ins Bett gegangen, sodass es sich ausgeglichen hat. Aber: Die Uni Basel hat speziell Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Hier haben die Befragten im Schnitt 50 Minuten mehr Schlaf bekommen.
In Industrieländern wird generell wenig geschlafen
Wie kann es sein, dass gerade wir mehr schlafen? Die Theorie: Weil wir weniger Aktivitäten im Leben haben, können wir den Schlaf, den wir brauchen, nachholen.
Der Grund ist einfach oft, dass der Schlaf-wach-Rhythmus, den unsere innere biologische Uhr vorgibt, nicht zu den gesellschaftlichen Rhythmen, vor allem der Arbeitszeit, passt.
Viel Schlaf ist nicht unbedingt schlechter …
Diverse Studien zeigen zwar ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen bei denen, die regelmäßig sehr lange schlafen. Das müssen aber schon 9 bis 11 Stunden sein. Der Zusammenhang ist aber überhaupt nicht bewiesen – es kann auch sein, dass die Krankheit dazu führt, dass mehr Schlaf benötigt wird.
... aber auch nicht besser!
Und manchmal fühlt man sich einfach total durch, obwohl man richtig lange geschlafen hat. Dazu gibt es noch gar nicht so viel Forschung. Christine Blume vermutet, dass eine Nacht zum Ausgleichen unseres Schlafdefizites manchmal gar nicht ausreicht. Dazu kommt, dass wir uns aktuell relativ viele Sorgen machen und durch die belastende Zeit schlechter schlafen. Das belegen auch Studien aus der Zeit des ersten Lockdowns. Längerer Schlaf heißt also nicht automatisch, dass wir uns auch erholt haben. Während des zweiten Lockdowns könnten teilweise wieder ähnliche Defizite sichtbar werden, vermutet Schlafforscherin Blume.