Boom bei LieferdienstenBring's mir!

Fahrradkuriere mit pinken oder blauen Boxen prägen seit einiger Zeit das Stadtbild. Vor allem in der Mittagszeit und in den Abendstunden radeln die Lieferdienste fleißig durch die Gegend. Das Erfolgsgeheimnis: Hungrige Großstadtsingles mit wenig Zeit zum Kochen.

Derzeit streiten sich zwei Arten von Lieferdiensten um die Vorherrschaft auf dem Markt. Lieferando, Lieferheld oder Pizza.de bündeln das Angebot der Anbieter, die bereits einen eigenen Lieferdienst haben. Foodora und Deliveroo stellen Fahrer und Apps für Restaurants zur Verfügung, die selber nicht liefern. So kann ich nicht nur Pizza, Salat und Sushi bestellen, sondern auch Pommes und Burger aus den hippen Läden der Stadt, die eh immer völlig überlaufen sind. Oder das leckere Hühnchencurry meines Lieblingsasiaten.

Dass das Geschäft mit den Lieferservices so boomt, hat mehrere Gründe, erklärt Christina Kyriasoglou vom Magazin Gründerszene. Zum einen bündeln sie das Angebot auf ihrer Website oder via Smartphone-App. Ich kann direkt sehen, welche Restaurants liefern, was ich da so bekomme und wie gut das Angebot von anderen Nutzern bewertet wird. Und genau das macht es zum anderen einfach sehr bequem, eine Bestellung aufzugeben. Zumal Foodora und Deliveroo damit werben, in einer halben Stunde zu liefern.

Ein riesiger Markt

Grund für die vielen Start-ups, die auf Lieferservice setzen, ist vor allem die Erfolgsgeschichte von Lieferheld. Viele Neugründer versprechen sich ebenfalls ein großes Stück vom Kuchen. Die Konkurrenz ist aber bereits jetzt schon ziemlich hart und der Kampf um die Vorherrschaft sehr kostenintensiv. Um für die Kunden sichtbar zu sein, versuchen Foodora und Deliveroo über Flyer, Werbung auf Sattelschonern und Gutscheine in Briefkästen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

"Lieferheld sind ziemliche Erfolgsgeschichten. Lieferheld ist mit über drei Milliarden Dollar bewertet. Das ist eines der wertvollsten Jungunternehmen in Europa."
Christina Kyriasoglou vom Magazin Gründerszene

Weitere Start-ups in dem Bereich setzen deshalb inzwischen schon auf Nischenprodukte. So gibt es in Köln seit Kurzem einen Lieferdienst, der sich ausschließlich ums Frühstück kümmert. Andere Neugründungen haben Catering für Unternehmen ins Auge gefasst. Auch dort gibt es einen großen Markt, sagt Christina Kyriasolgou.