Liebe ohne GrenzenWie unsere Herkunft unsere Beziehungen prägt
Die Verknalltheit in die Frau aus dem Erasmus-Sommer oder der Flirt mit dem Mann auf der Rucksack-Reise – Gelegenheiten, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen, haben wir inzwischen so einige. Aber was passiert, wenn sich daraus eine ernsthafte Beziehung entwickelt?
Beeinflussen soziokulturelle Unterschiede und unterschiedliche Prägungen unsere Partnerschaften oder ist es "einfach nur der Charakter" des anderen? Diese Frage hat uns Ab21-Hörerin Tao auf Whatsapp gestellt. Denn sie selbst hat eine deutsch-vietnamesische Herkunft und lebt in Duisburg, ihr Freund Emils kommt aus Lettland und lebt in den Niederlanden.
"Man lernt viel über ein anderes Land und erweitert seinen Horizont auch sehr."
Neben den für sie "offensichtlichen Dingen", wie etwa der Sprachbarriere oder den unterschiedlichen Essgewohnheiten gebe es Unterschiede, bei denen sie sich nicht sicher sei, ob die in den Kulturen begründet seien. Insgesamt überwiegen für Tao die positiven Seiten einer interkulturellen Beziehung.
Liebe für den Menschen und das Land
Auch wenn die Beziehung von Veronika zu einem Ghanaer inzwischen vorbei ist, sieht sie ebenfalls eine Menge Potenzial in einer Liebe mit einem Menschen aus einem anderen Land. Ihren Partner lernte sie kennen, als sie nach ihrer Schulzeit für ein halbes Jahr nach Ghana ging – die Beziehung dauerte drei Jahre.
"Wenn man sein Herz irgendwo verliert, dann hat man auch eine besondere Beziehung zu dem Land."
Getrennt hätten sie sich eher weil sie noch sehr jung gewesen seien und die tausenden Kilometer Distanz auf Dauer zum Problem wurden – nicht aufgrund kultureller Unterschiede. Mit ihrem Ex-Partner ist Veronika auch heute noch in freundschaftlichem Kontakt und aus der Beziehung selbst nehme sie viele schöne und einige lehrreiche Erfahrungen mit – welche, das erzählt sie im Podcast.
Lena Pérez arbeitet seit über 20 Jahren als Paartherapeutin mit dem Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Sie ist aus ihrer Heimat Kuba der Liebe wegen nach Deutschland gezogen. Deshalb kennt sie viele der Probleme, die eine Partnerschaft zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen mit sich bringen kann, auch selbst. Beziehungen dieser Art seien ein stetiger Prozess, in dem beide Menschen sich ständig reflektieren müssten. Dabei müssten wir natürlich auch zwischen der Person und ihrer Kultur differenzieren.
"Wir sind zwar in unserer Kultur eingebettet, können aber unser Verhalten ändern."
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