LeseflowWie wir das richtige Urlaubsbuch finden
Nach Elba nimmt sie wohl eher leichtere Literatur mit. Bookstagrammerin Laura verrät ihren Urlaubsleseplan. Psychologin Birte Thissen kennt sich mit dem Flow beim Lesen aus – und damit, wie wir hineinkommen.
Laura ist eine richtige Leseratte. Zwischen drei und fünf Büchern oder um die tausend Seiten liest sie im Monat, sagt sie. Ihre Leidenschaft teilt sie auch auf Instagram. Laura mag vor allem Romane, auf Krimis oder Psychothriller stehe sie nicht so, die seien ihr viel zu spannend.
"In der Regel lese ich zwischen drei und fünf Büchern, glaube ich. Um es einfacher zu sagen, so um die tausend Seiten im Monat."
Im Urlaub hat Laura eher leichte Unterhaltungsliteratur im Gepäck, "weil man mal ein bisschen den Alltagssorgen entfliehen möchte und sich nicht die nächsten Sorgen mit einem Buch aufladen möchte", sagt sie.
Bücher lieber klassisch in Papierform
Auch wenn Bücher in Papierform schwerer sind – Laura ist der klassische Buchtyp. Sie fühle Bücher gerne mit ihren Händen, liebe es, Seiten umzuschlagen, mag das Rascheln von Papier und erfreue sich zu Hause auch daran, wenn ein bisschen Sand zwischen den Seiten liege.
"Ich bin tatsächlich der ganz klassische Buchleser. Ich fülle gerne meine Hände mit Büchern, die ich dann auch umschlagen kann, einfach auch, um das Papierrascheln zu haben."
Einen Autor, den Laura grundsätzlich empfehlen könne, sei zum Beispiel Benjamin Myers und sein Roman "Offene See". Ein Tipp aus ihrer Bookstagram-Bubble, auf den sich Laura selbst sehr freut, sagt sie, ist das Buch "22 Bahnen" von Caroline Wahl.
Der Flow - ein ganz besonderer Zustand
Besonders schön ist Lesen dann, wenn wir uns nicht Seite für Seite durch ein Buch quälen müssen, sondern hineingezogen werden und in einen Leseflow kommen. Flow wird generell definiert als ein Gefühl, in einer zielgerichteten Tätigkeit aufzugehen, sagt die Psychologin Birte Thissen.
"Die Flow-Therorie sagt, dass man in diesem besonderen Zustand kommt, den wir von unserem Alltagsempfinden unterscheiden können, wenn eine Art Balance zwischen der Person und der Tätigkeit da ist."
Der Flow, so würden verschieden Studien zeigen, habe viele positive Effekte – unter anderem verbessere er die Stimmung und unsere Motivation. Nach der Flow-Theorie erreichen Menschen diesen besonderen Zustand, der uns aus dem Alltag holt, wenn eine optimale Balance zwischen der Person und der Tätigkeit da ist. Dafür müssen die Fähigkeiten zu den Herausforderungen der jeweiligen Tätigkeit passen, so die Psychologin.
Lese-Flow: Verschiedene Faktoren wichtig für optimale Balance
Natürlich sei es wichtig, dass uns der Stoff gefalle und wie wir in der Geschichte und den Charakteren aufgehen. Um beim Lesen eine optimale Balance zu finden, seien neben der Fähigkeit zu Lesen unter anderem auch Faktoren wie Fantasie oder Konzentrationsfähigkeit wichtig.
Lesen werde oft als passive Tätigkeit wahrgenommen. Tatsächlich passiert beim Lesen im Gehirn auf mentaler Ebene aber ganz viel, so Birte.
"Wenn ich im Flow bin, erlebe ich den Zustand als sehr anstrengungslos. Es ist ein positiver Zustand, obwohl ich eigentlich herausgefordert bin."
Der Flow habe immer etwas mit Herausforderung zu tun. In der richtigen Dosis fühle sich eine Tätigkeit relativ anstrengungslos an. Bei einer Unterforderung hingegen würden wir uns schnell langweilen, bei einer Überforderung schnell stressen.
Wenn wir etwas gefunden haben, dass uns Spaß mache und in den Flow bringe, dann wachse oft auch unser Talent in der Sache. Stück für Stück würden wir uns bei einer Tätigkeit höhere Herausforderungen stellen, um in den Flow zu kommen. So kann es zum Beispiel sein, dass Menschen in Sachen Bücher selbst zur Leseratte werden.