Leihräder-MüllObikes sorgen für Ärger
Wir finden mehr Fahrradverkehr gut. Aber: Leihräder, die stationsungebunden sind, machen Probleme.
In München und Frankfurt waren sie zuerst, jetzt könnt ihr sie auch in Berlin und Hannover benutzen: Die Obikes – günstige Leihfahrräder aus China. Nachdem aber im Sommer plötzlich 7000 Obikes in München aufgetaucht sind und überall rumstanden, teilweise auch kaputt herumlagen, ist die Stadtverwaltung eingeschritten und hat die Firma um eine Lösung gebeten:
"Innerhalb von wenigen Tagen wurden diese Räder neu verteilt. Die haben endlich eine Hotline eingerichtet, die von Anfang an hätte da sein müssen. Eine Hotline für Anfragen und Beschwerden von Kunden und Bürgern."
Jetzt gibt es "No-Parking-Zonen" wie zum Beispiel im Englischen Garten. Wenn ihr euer Obike dort trotzdem abstellt, bekommt ihr Punkte abgezogen. Kommt das öfter vor, sperrt dich Obike als Nutzer.
Die Obikes sind sehr beliebt, weil sie überall zu finden sind, und sie kosten auch nur zwei Euro pro Stunde. Die Firma kommt auf jeden Fall auf ihre Kosten, denn das Geld verdient sie nicht mit dem Fahrradverleih, sondern mit dem Verkauf eurer Daten. Zum Beispiel trackt Obike die Räder und kann so erfahren, wie oft der Nutzer oder die Nutzerin in welchem Supermarkt einkaufen geht.
Anbieter von Leihfahrrädern
In Deutschland sind allerdings die Räder von Call A Bike am verbreitetsten. Sie werden von der Deutschen Bahn in 44 Städten angeboten. Inzwischen kooperiert die Deutsche Bahn auch mit anderen Anbietern und stellt zum Beispiel in Köln und Düsseldorf in Kooperation mit Ford Fahrräder auf die Straße. In Berlin dagegen kooperiert sie mit dem Discounter Lidl.
Weiterer Anbieter ist Nextbike, der mit vielen regionalen und lokalen Verkehrsbetrieben zusammenarbeitet: VRN-Nextbike in Heidelberg, MetropolRadRuhr im Ruhrgebiet und SZ-Bike in Dresden.
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