MobilitätLeihroller: Paris sagt leise Adieu
Paris verbietet ausleihbare E-Roller. Aber keine Sorge: Für E-Mobilität springen in der französischen Hauptstadt bald andere Fahrzeuge ein.
Am 1. September 2023 ist es soweit. In der französischen Hauptstadt werden keine "trottinettes électriques" mehr ausleihbar sein. Dann wird auch in den Apps die Leihfunktion abgeschaltet. Die Fahrzeuge der auch hierzulande bekannten Unternehmen wie Lime und Tier werden in Kürze aus dem Stadtbild und von den Straßen verschwunden sein.
Seit Monaten schon sammeln die Firmen Tier und Lime ihre E-Scooter von den Pariser Straßen. Von den 15.000 Exemplaren sind nur noch wenige hundert übrig. Nach einem Referendum ist der kommerzielle Verleih der Roller – Stand August 2023 – nicht mehr gestattet.
"Im Juli ist schon angefangen worden damit, die 'trottinettes' aus dem Verkehr zu ziehen."
100.000 Menschen hatten an der Abstimmung im April 2023 teilgenommen. Fast 90 Prozent von ihnen haben sich für ein Verbot des E-Roller-Verleihs in der Stadt ausgesprochen.
Ein Argument für das Verbot ist die Sicherheit im Straßenverkehr, erklärt Christiane Kaess. 2022 habe es mehr als 700 Verletze im Zusammenhang mit Unfällen gegeben, an denen Leih-E-Roller und ähnliche Fahrzeuge beteiligt waren, so die Deutschlandfunk-Korrespondentin.
E-Roller als Sicherheitsrisiko
Acht Menschen seien in der Folge solcher Unfälle gestorben. Auch die Zahl der polizeilichen Verwarnungen sei im Zusammenhang mit dem E-Roller-Verleih um rund 30 Prozent in die Höhe geschnellt.
"In einer Stadt mit einem hohen Verkehrsaufkommen wie Paris ist das eine zusätzliche Gefahr – und da haben die Stadtbewohner im April bei dieser Befragung die Reißleine gezogen."
Für elektrische Mobilität auf zwei Rädern ist in Paris aber weiterhin gesorgt: Die Anbieter konzentrieren sich jetzt auf den Verleih elektrischer Fahrräder. Tier und Dot stellen je 5.000 Exemplare auf, die Firma Lime 10.000. Ein bisschen Platz für "neue" Stellplätze ist durch das Rollerverbot frei geworden.