Test-Gerät zur Haltbarkeit von LebensmittelnFood-Scanner zeigt, ob das Hackfleisch noch gut ist

Kann man das noch essen? Mit einem neuen Food-Scanner sollen wir Lebensmittel im Supermarkt oder zu Hause bald per Infrarot testen können. Jetzt startet die Testphase.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist abgelaufen - wir zögern kurz, riechen kritisch, schmeißen es dann aber doch weg. Laut einer Studie des WWF landen in Deutschland jedes Jahr zehn Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, obwohl sie noch gegessen werden könnten. 

Um das zu verhindern, hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung die Entwicklung eines Geräts in Auftrag gegeben, das die Haltbarkeit von Lebensmitteln anzeigt.

Infrarotmessung ermittelt chemische Zusammensetzung

Der Food-Scanner soll in die Hosentasche passen und Lebensmittel mit Infrarotmessung überprüfen. Ermittelt wird die chemische Zusammensetzung, die dann wiederum Auskunft darüber gibt, ob das Lebensmittel noch haltbar ist. Die Daten bekommen wir über eine App aufs Smartphone geschickt. Und da stehen dann noch weitere Details, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Alexandra Rank.

"Es muss ja nicht alles direkt in den Müll. Manches, das nicht mehr roh gegessen werden kann, lässt sich noch einkochen, da hierbei bestimmte Keime abgetötet werden."
Alexandra Rank, Deutschlandfunk Nova

Ziel ist es, dass wir irgendwann alle so ein Ding beim Einkaufen dabei haben oder es für zu Hause verwenden. Derzeit gibt es den Food-Scanner nur als Prototyp. Marktreif ist er noch nicht - aber jetzt bald startet die Testphase. Die grundlegende Frage ist zum Beispiel, ob so ein Gerät vom Verbraucher überhaupt angenommen wird. 

Food-Scanner kann nur Hackfleisch und Tomaten

All zu weit werden die Testpersonen nicht kommen, denn bisher kann der Food-Scanner gerade mal zwei Lebensmittelprodukte testen. Das sind Tomaten und Hackfleisch. Alexandra Rank sagt, bisher funktioniert das Infrarotgerät nur mit homogenen Lebensmitteln.

"An seine Grenzen stößt der Food-Scanner bei Lebensmitteln, die die aus mehreren Produkten bestehen, also heterogen sind, wie Pizza zum Beispiel."
Alexandra Rank, Deutschlandfunk Nova

Ziel der Entwickler ist es, möglichst bald die Haltbarkeit von vielen weiteren Lebensmittel ermittelt zu können. 

Das Verfahren, Lebensmittel mittels Infrarot zu checken, ist nicht neu. Im Labor werden auf diese Art schon lange Inhaltsstoffe bestimmt. Aber diese speziellen Sensoren waren lange Zeit zu teuer, um sie für ein kleines Gerät zu nutzen. Mittlerweile gibt es deutlich billigere Infrarotsensoren, was überhaupt die Voraussetzung dafür war, so einen Food-Scanner zu entwickeln.

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