Leben im AuslandUSA: Zwischen Klischee und Überraschung

Wer in Amerika lebt, der ernährt sich nur von Burgern, hat den ganzen Tag den TV dudeln und ist obendrauf ein ziemlich oberflächlicher Mensch. Diese Klischees und Vorurteile haben viele von uns immer noch im Kopf, wenn wir an ein Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten denken. Oder aber wir stellen uns den Alltag so party-und ereignisreich vor wie in einer romantischen Komödie. Wie das Leben in den USA tatsächlich ist, verraten uns Deutsche, die dort leben.

Nach mehreren Urlauben und einem Auslandssemester in Amerika hat Felicia immer wieder Gründe gesucht, um dorthin zurückzukehren, erzählt sie. Inzwischen lebt sie seit zwei Jahren in Ohio – dank eines Gewinns in der Greencard-Lotterie.

"Ich tue mich schwer damit, dass die Leute nicht so zuverlässig sind wie in Deutschland."
Felicia über Unterschiede zwischen Amerikanerinnen und Deutschen

Beide Länder hätten als westliche Kulturen zwar viele Gemeinsamkeiten, mit einigen Unterschieden käme sie aber noch immer nicht klar. Die Kommunikation in Beziehungen und Freundschaften sei in den USA nicht so direkt und ehrlich wie in Deutschland. Zudem könne sie sich dort weniger auf ihre Mitmenschen verlassen, findet Felicia.

USA: Ein gespaltenes Land?

Durch die Präsidentschaftswahlen haben wir in den vergangen Wochen ziemlich viel über die USA gehört. Nicht immer waren die Nachrichten positiv, oftmals war die Rede von einem gespaltenen Land. Peter Rough ist US-Amerikaner, seine Mutter ist Österreicherin. Er lebt und arbeitet in Amerika als Politikberater. Eine Polarisierung im Land sei zwar zu spüren, doch die fände eher auf der Ebene einer politischen Auseinandersetzung statt.

"Das Bild, dass das Land am Abgrund taumelt, das würde ich nicht unterschreiben."
Peter Rough über die USA

Vor der US-Wahl gingen viele Freiwillige von Tür zu Tür und informierten die Menschen über ihre Rechte und die Abläufe der Abstimmung. Auch Erik Lorenz hat das gemacht, und zwar für den designierten Präsidenten Joe Biden im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der gebürtige Berliner lebt dort seit einiger Zeit mit seinem Mann und hat ein gespaltenes Verhältnis zu dem Land, wie er sagt.

"Ich hatte schon immer ein Mischverhältnis zwischen der Faszination und vielem, dass mich abstößt – wie etwa die soziale Ungleichheit."
Erik Lorenz über seine Beziehung zu den USA

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