Lea RieckMit dem Motorrad um die Erde
Fünfzig Länder auf sechs Kontinenten in achtzehn Monaten. Lea Rieck ist mit ihrem Motorrad einmal alleine um den Globus gefahren: über 90.000 Kilometer. Warum sie das gemacht hat – und was das mit ihr gemacht hat, hat sie uns erzählt.
Von Juni 2016 bis November 2017 ist Lea Rieck (Jahrgang 1986) von München aus einmal um die Welt gefahren. Ihr Entschluss kam ziemlich spontan. Damals arbeitete Lea bei einem Verlag. Sie wollte sich woanders bewerben und fasste den Entschluss: "Wenn ich den Job nicht bekomme, mache ich eine Weltreise." Sie hat den Job bekommen, sich aber trotzdem für die Weltreise entschieden.
Geld, Vodka und Kippen
Nicht immer lief auf der Reise alles nach Plan. Vor allem an Grenzen konnte es zum Beispiel schon mal länger dauern, erzählt Lea. In Zentralasien, also Kirgistan, Usbekistan oder Kasachstan, habe es viele Militärcheckpoints gegeben. Eine von vielen Lehren, die Lea von ihrer Weltreise mitgenommen hat: Schmiergeld mitnehmen kann nicht schaden!
"Geld ist nicht schlecht. Schnaps ist auch nicht schlecht. In Kirgistan haben wir mal Grenzbeamte mit 'ner Flasche Vodka bestochen."
Ihr "Lieblings-Bestechungsgegenstand" seien aber Zigaretten gewesen. Die seien nämlich in den meisten Ländern ziemlich günstig. Und wenn man mit den Grenzbeamten zusammen eine pafft, sehe alles schon unkomplizierter aus.
Verkehr in Indien: "Mit dem Strom fließen"
In Indien war vor allem der Verkehr eine Herausforderung, erzählt Lea. Am Anfang habe sie gedacht, alles sei totales Chaos und es gebe keine Regeln. Diese gebe es aber durchaus, man verstehe sie nur am Anfang nicht.
"In Indien benutzt niemand den Blinker. Wer aber den Arm aus dem geöffneten Fenster hält und eine Richtung angibt, der wird auch in diese Richtung fahren - egal, was im Weg ist!"
Komplett durchgeplant hat Lea die Reise nicht. Sie hatte nur grobe Eckpfeiler ihrer Route. Und Lea ist auch nicht immer alleine gereist.
Nicht immer alleine unterwegs
In Tadschikistan hat sie sich einer Motorradgruppe angeschlossen. Der Grund: Es war eine sehr schlammige Region und wegen vieler Flüsse sehr rutschig. Da war es in der Gruppe sicherer. Auf der Fahrt nach Kirgistan hat sie in dieser Gruppe auch einen netten Mann kennengelernt, den Guide der Gruppe. Am Ende stellte sich heraus, dass er mal ein russischer Scharfschütze war.
Im Buch "Sag dem Abenteuer, ich komme" berichtet Lea von ihrer besonderen Reise. Es ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
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