WWOOFenÖkobauer auf Zeit
Wer mal aus der Stadt raus will, aber kein Geld für teure Urlaube hat, für den könnte WWOOFen etwas sein. Damit ist gemeint, auf einem Ökobauernhof mal so richtig das Landleben zu genießen. Kostet kein Geld. Ist aber nicht geschenkt, wie unser Reporter Christoph Sterz erlebt hat.
Es sind ein paar Wochen kostenlose Auszeit, aber es muss auch etwas dafür getan werden. Und zwar nicht wenig. Spätestens nach drei Stunden Gras sensen hat das auch unser Reporter Christoph Sterz deutlich gespürt. Die Wunden an seiner Hand zeugen höchstens von einer schlechten Senstechnik als vom getanen Tageswerk. Denn der Tag ist noch lange nicht vorbei auf dem Gründenhaus im Allgäu. Mitten in den Bergen. Nur zu Fuß erreichbar.
WWOOFen ist kein klassischer Urlaub
450 WWOOF-Höfe gibt es bislang in Deutschland. Wer mitarbeiten möchte, kann sich bei WWOOF registrieren, die Ökobauern bieten im Gegenzug eine kostenlose Auszeit mit ganz ursprünglichen und unterschiedlichen Aufgaben.
Unser Reporter Christoph wollte mal vom Schreibtisch weg. Sein WWOOF-Kollege Jesse aus Australien wollte umsonst Urlaub machen. Nun bugsieren sie gemeinsam einen Riesenberg Heu in die Scheune. Lutz und seine Frau Doro betreiben den Hof. Für sie ist WWOOFen eine ganz klassische Win-win-Situation. Damit sich das aber richtig lohnt, sind Christophs anderthalb Wochen eigentlich zu kurz. Eingewöhnung auf der Alm und die Einarbeitung kosten einfach ihre Zeit.
Die Arbeit auf dem Hof scheint irgendwie zu befriedigen. Sogar das stupide Kreuzkrautrupfen macht Spaß. Die Tiere vertragen es nicht, also muss es aus den Wiesen raus. Erst wenn die sieben Schafe, drei Zwergziegen und 20 Hühner nachtfertig sind, haben Christoph und Jesse auch Feierabend. Und falls abends noch Zeit bleibt, ist es einfach zu reizvoll, früh ins Bett zu fallen. Es ist harte körperliche Arbeit, die sie so noch nie gemacht haben.
"Wenn jemand nur ganz kurz kommen will, ist das keine Hilfe, das ist Urlaub. Manchmal schreibe ich das auch ganz frech in die E-Mail."