LachenWarum wir Humor gerade jetzt brauchen
Lachen in der Krise, das hört sich erstmal wie ein Postkartenspruch an. Wieso wir trotzdem jetzt auf Humor zurückgreifen sollten und ob Pandemie-Witze noch lustig sind – das besprechen wir in dieser Ab 21 mit zwei Comedians und einem Lachforscher.
Eigentlich sollte Maria Clara Groppler, die zur besten Comedy-Newcomerin 2020 gekürt wurde, ab November auf große Deutschland-Tour gehen. Stattdessen bringt Maria jetzt Menschen mit ihren Insta-Stories zum Lachen. Die 21-Jährige bemüht sich, auf Social Media Witze zu machen, die nicht viel mit der Pandemie zu tun haben.
"Irgendwie hat man jetzt schon jeden Corona-Gag gehört."
Der Corona-Pandemie kann und soll man mit Humor begegnen, findet die Podcasterin Ariana Baborie von "Herrengedeck". Denn Lachen könne uns durch diese schwierige Zeit bringen und auch ablenken. Trotzdem gibt es für Ariana eine klare Grenze, wo Witze nicht mehr wirklich angebracht sind.
Humor hilft durch Krisenzeiten
Humor ist ein gutes Mittel gegen Angst, sagt Lachforscher Rainer Stollmann. Deshalb sei Komik ein wichtiger Begleiter in dieser Pandemie. Inwiefern Krisen verstärktes Witze-Potenzial haben und wie sich die Grenzen von Humor verschieben, erklärt der Wissenschaftler im Podcast.
Wissenswertes zu Lachen und Humor
- Es ist schon seit den 1990er Jahren wissenschaftlich bewiesen, dass wohlwollender Humor und Lachen die Schmerztoleranz steigern.
- Lachen reduziert auch Stress, stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv auf unsere mentale Gesundheit aus. Deswegen wird Lachtherapie von einigen Forschenden inzwischen als wichtige Behandlungsmöglichkeit nicht nur von psychischen, sondern auch von physischen Krankheiten gesehen.
- Britische und US-amerikanische Forschende behaupten in einer Untersuchung, dass Männer witziger als Frauen sind. Dafür wurden 28 Studien mit mehr als 5.000 Probanden analysiert, in denen Menschen Humor bewerten mussten, ohne vorher zu wissen, von welchem Geschlecht dieses stammt. Die "Humorproduktionsfähigkeit" von Männern sei etwas höher als die von Frauen, so das Ergebnis.