Kulturgeschichte des FrauenposWarum große Hintern sexualisiert werden
Die Frage, warum ihr Po schwer in Jeans passt, hat US-Journalistin Heather Radke dazu gebracht, sich mit der Kulturgeschichte weiblicher Hintern zu beschäftigen. Sie beschreibt in Eine Stunde Liebe die Entwicklung von der Steinzeit, über Rassetheorien der Kolonialzeit bis hin zu popkulturellen Phänomenen, wie Jennifer Lopez oder Kim Kardashian.
Jahrzehnte lang galten in der westlichen Welt große Hintern als primitiv, ungesund und Abweichung von der vermeintlichen Norm. US-Journalistin Heather Radke beschreibt, wie diese Körperbilder auf die Kolonialzeit zurückgehen.
Im Zentrum steht Sarah Baartman, eine aus dem heutigen Südafrika stammende Frau. 1810 wurde sie nach London gebracht und aufgrund ihres großen Hinterns in Freakshows vorgeführt. Nach ihrem Tod in Paris 1815 wurde ihre Köper vom französisches Wissenschaftler Georges Cuvier seziert und mumifiziert.
"Stereotype aus diesem Autopsie-Bericht gelten heute noch: Schwarze Frauen werden als sexueller betrachtet als weiße Frauen – ein schreckliches Klischee, mit dem auch Sklaverei und Vergewaltigung in den USA gerechtfertigt wurden."
Georges Cuvier hat seine rassistische Vorstellung von der Überlegenheit weißer Menschen auf den Körper von Baartman übertragen. Der große Hintern wurde mit Hypersexualität in Verbindung gebracht.
Hype um den Hintern
In der Popkultur wird der große Hintern seit den 90er Jahren immer mehr gefeiert. Doch oft geht es um einen großen Hintern am Körper einer ansonsten schlanken, den Schönheitsidealen entsprechenden Frau, wie bei US-Star Jennifer Lopez.
"Eine Art von Höhepunkt gab es 2014, wo alle US-Mainstream-Medien vom 'Jahr des Hinterns' gesprochen haben. Mit all diesen Artikeln: Wie man einen guten Hintern oder einen großen Hintern bekommt, durch Sport oder sogar Operationen."
Das Liebestagebuch
Darüber hinaus geht es im Liebestagebuch um den Altersunterschied in Beziehungen. Rieke ist seit neustem mit einem elf Jahre älteren Mann zusammen und beschreibt, wie das auf die Liebe wirkt.