KulturWer spielt mit mir?
Schach, Activity oder wie damals "Räuber und Gendarm". Das Spiel ist so alt wie der Mensch. Aktives Spielen ist vor allem, aber nicht nur, für Kinder lebensnotwendig. Es fördert die Fantasie, lehrt uns, sich an Regeln zu halten, diese aber auch durchbrechen zu können.
Das Spiel hat in der menschlichen Entwicklung eine zentrale Bedeutung. Es ist eine schöne "humane Möglichkeit". Spiel kann zu Kunst werden, wenn es auf ein Werk, einen Prozess oder eine Aufführung ausgerichtet ist. Das war das Thema des Musikwissenschaftlers Hanns-Werner Heister.
Nach seinen Ausführungen ist Kunst noch stärker als das Spiel ein Gegenstand unserer Sinne. Ein weiterer Unterschied zwischen Spiel und Kunst: Bei Kunst müssten der Eigenwert des Materials und die ästhetische Gestaltung - also auch die Technik - wesentlich umfangreicher sein.
"Ein gemaltes Pferd kann weiß oder schwarz sein, rot oder blau, aber es ist mehr als ein Steckenpferd. Dafür genügt notfalls ein Stock."
Über "Spiel und Kunst in menschlicher Gattungsgeschichte" referiert Hanns-Werner Heister von der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Der Vortrag skizziert Ähnlichkeiten, Überschneidungen und Unterschiede zwischen Spiel und Kunst.
Gesprochen hat der Professor für Musikwissenschaft vor der Berliner Sommer-Uni am 31.8.2015 unter dem Motto "Mensch, entwickle Dich!".
Mehr zur 30. Berliner Sommer-Uni bei DRadio Wissen:
- Der lange Weg zum Selfie | DRadio Wissen
- Macht Not erfinderisch? | DRadio Wissen
- Jeder Jeck ist anders | DRadio Wissen