Intelligente HelferDie Vorteile von KI-gesteuerten Robotern

Roboter sind bereits ziemlich intelligent – es gibt aber noch Luft nach oben. Mithilfe von KI könnten sie künftig einen großen Schritt nach vorne machen.

Schauen wir uns mal einen Saugroboter an: Der macht schon relativ viel alleine – und doch kommt er nicht immer hundertprozentig in jede Ecke. Er braucht zum Beispiel öfters noch Hilfe, wenn er sich verhakt hat.

Das könnte sich ändern, wenn solche Roboter mit KI ausgestattet sind.

Roboter mit KI kann besser mit Menschen interagieren

"So ein superintelligenter Roboter lernt direkt aus seiner Umwelt und hat dadurch oft auch ganz neue Funktionen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Frederike Walch-Nasseri. Die meisten Roboter, die bisher so zum Einsatz kommen, hätten dagegen nur ein ziemlich begrenztes Set an Bewegungen und Kommandos, die sie ausführen können.

Wenn so ein Roboter aber mit einer leistungsstarken generativen Sprach-KI gekoppelt würde, gebe es deutlich mehr Möglichkeiten.

"Du könntest dem Staubsaugerroboter dann vielleicht sagen: Schau dir mal den Rotweinfleck hier im Teppich an, kannst du ein passendes Reinigungsprogramm auswählen?”
Frederike Walch-Nasseri, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Ein Roboter, der mit generativer KI läuft, kann im Idealfall tatsächlich spontan auf seine Umwelt reagieren, meint unsere Reporterin. Je leistungsstärker die KI, desto mehr Informationen könne er theoretisch auch über Kameras oder Mikrofone oder Tastsensoren aufnehmen und verarbeiten – und dann eben auch daraus lernen.

Roboter mit Taktilsensorik

Unsere Reporterin hat sich an der Uni in Bielefeld selbstlernende Roboterarme angeschaut. "Die hängen da über einem Tisch und mit einer 3D-Kameratechnik kann der Roboter die Form und die Position jedes Gegenstands auf dem Tisch erkennen", berichtet Frederike Walch-Nasseri.

Sie hat mit dem Leiter des Labors, Robert Haschke, über einen wichtigen Bereich in der Robotik gesprochen – über die Taktilsensorik. Er sagt: "Roboter heutzutage haben in der Regel kein Tastempfinden."

"Wir haben jetzt hier in den Fingerspitzen eben Tastsensoren. Und das braucht man natürlich, um zu wissen: Haben wir denn überhaupt schon Kontakt hergestellt? Wie doll greifen wir zu? Fängt das Objekt an zu rutschen? Müssen wir stärker zugreifen?”
Robert Haschke, Robotik-Laborleiter an der Uni Bielefeld

Nehmen wir mal an, der Roboterarm soll nach einer Chipsdose greifen, dann muss der Roboter dafür erstmal verschiedene Griffarten lernen und trainieren. "Also er greift dann zum Beispiel hunderttausende Male nach so einer Dose und registriert dann jedes Mal, wenn er die Dose erfolgreich festhalten konnte", erklärt unsere Reporterin. Solche Lernprozesse dauern zurzeit allerdings noch sehr lange – und fressen dementsprechend viel Rechenpower und Energie.

Wann könnte es mehr intelligente Roboter geben?

Wie schnell die KI-unterstützte Robotik voranschreitet, hängt auch von rechtlichen Vorgaben ab – und von Sicherheitsfragen. "Es gibt aber einige Unternehmen, die da gerade eine Menge Geld investieren", sagt unserer Reporterin. Ein Beispiel: OpenAI. Das Unternehmen hinter ChatGPT hat im letzten Frühjahr die norwegische Robotik-Firma "1XTechnologies" mit 23,5 Millionen Dollar gefördert. Die Firma produziert Assistenzroboter in Menschenform.

"Ich habe auch mit einigen Fachleuten gesprochen und die meinten: Schon so in zehn Jahren gibt es in den meisten Haushalten so einen intelligenten Roboter-Helfer", prognostiziert Frederike Walch-Nasseri.