Künstliche Intelligenz in der IndustrieMaschinen werden durch KI gesprächiger

Die Hannover-Messe startet, eine der weltgrößten Industriemessen. Großes Thema ist 2023 die Künstliche Intelligenz: In Zukunft werden viele Maschinen die Menschensprache verstehen – KI und selbstlernende Software werden die Branche verändern.

KI und Industrie passen gut zusammen, findet unser Netzreporter Konstantin Köhler. Nämlich dann, wenn man Künstliche Intelligenz als die Fähigkeit von Maschinen versteht, menschliche Sprache zu verstehen – also die Bedeutung von etwas Gesagtem oder Geschriebenen.

"Künstliche Intelligenz und Industrie passen ziemlich gut zusammen: Die Kommunikation mit den Maschinen könnte einfacher und intuitiver werden."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

In der Metallbearbeitung zum Beispiel wird eine Fräsmaschine bisher mit einer Art Maschinensprache bedient, G-Code heißt eine davon. Die Sprache und auch den Umgang mit der Software, die diesen G-Code ausgibt, muss man lernen. Das funktioniert nicht intuitiv.

In Zukunft könnte sich das ändern – indem man einfach mit der KI-gesteuerten Fräsmaschine spricht: "Fräse mir bitte die Geometrie, die ich gezeichnet habe. Material: Edelstahl. Hohe Drehzahl, langsamer Vorschub. Frage mich alles, was du wissen musst, um diesen Auftrag auszuführen."

KI spricht Sprache der Menschen

Natürlich müssen sich die Fräserinnen und Fräser trotzdem immer noch auskennen und die Arbeitsschritte, Materialien und Werkzeuge parat haben.

"Zurzeit müssen in erster Linie die Menschen die Maschinensprache lernen. In Zukunft werden viele Maschinen die Menschensprache verstehen."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

Zurzeit müssen in erster Linie die Menschen die Maschinensprache lernen. In Zukunft werden viele Maschinen die Menschensprache verstehen. Das ist im Vergleich zu heute eine riesengroße Veränderung und im besten Fall eine Erleichterung.

Handwerk, Qualitätssicherung, Arbeitsschutz

Für die erleichterte Interaktion von Mensch und Maschine gibt es sehr viele Beispiele, auch im Handwerk. Mit einfachen Sprachbefehlen ließe sich zum Beispiel auch eine Kreissäge bedienen.

KI kann aber nicht nur die Kommunikation erleichtern, sondern auch richtig mitarbeiten und selbständig Entscheidungen treffen. Auch das wird in der Industrie sicher umgesetzt werden, glaubt Konstantin Köhler.

Auf der Hannover-Messe 2023 werden bereits Anwendungsfälle präsentiert.

KI trifft selbständig Entscheidungen

Bei der Qualitätssicherung zum Beispiel könnte die KI automatisch Bilder auswerten, die von Kameras aufgenommen werden. Und dann könnte sie selbstständig entscheiden, ob das entsprechende Teil die gewünschte Qualität erfüllt oder eben nicht. Im letzten Fall wird das Teil dann aussortiert.

Im Bereich Arbeitsschutz könnte eine KI-gesteuerte Software selbstständig dazulernen, wie sich Menschen verhalten und wie sie sich am Arbeitsplatz bewegen. Aus den Ergebnissen könnte sie Maßnahmen ableiten, damit die Maschinen mehr Rücksicht auf die Menschen nehmen, um sie nicht zu verletzen.

Einiges davon gibt es auch heute schon. Der Durchbruch von KI und selbstlernender Software in der Industrie steht aber noch aus.

Klauen die KI Menschen die Jobs?

Die Angst, dass dann auch sehr viele menschliche Mitarbeiter nicht mehr gebraucht werden und ihre Jobs verlieren, ist präsent. Möglich ist dieses Szenario zwar, sagt Konstantin Köhler. Möglich sei aber eben auch, dass die Fachkräfte dann an anderer Stelle gebraucht werden.

Beim aktuellen Arbeitskräftemangel sieht die Lage – zumindest in Deutschland – so schlecht nicht aus. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat kürzlich mitgeteilt, dass es in Deutschland momentan so viele offene Stellen wie noch nie gibt.