Kunstprojekt: Kochen mit unerwünschten TierenRagout von der Bisamratte, Krähenbrust und Fuchsfilet
In Holland bietet das Projekt "Küche der unerwünschten Tiere" Fleisch von Tieren an, die wir normalerweise als Schädlinge oder Abfall behandeln. Die Macher fordern Nahrungsmitteltabus zu hinterfragen.
In den Niederlanden kann man in der "Küche der unerwünschten Tiere" Fleisch essen, das man sonst nicht auf den Teller bekommt. Das Repertoire reicht von Bisamrattenragout über Taubenfleisch, Fuchsfilet, bis hin zu gebratener Krähenbrust, oder Wildgans-Kroketten. Im Original nennt sich das Projekt der beiden Künstler Nicolle Schatborn und Rob Hagenouw "Keuken van het ongewenst Dier" und hat das Ziel, Essgewohnheiten und gängige Nahrungstabus zu hinterfragen.
"Die Küche der unerwünschten Tiere fordert: Keine sinnlose Vernichtung, kein nutzloser Abfall, stattdessen sollten wir sie essen."
Die zubereiteten Tiere sind teilweise als Schädlinge eingestuft - Krähen und Tauben zum Beispiel - und würden normalerweise getötet und als Abfall entsorgt. Nicolle Schatborn und Rob Hagenouw wollen solche Tiere als wertvolle und gesunde Lebensmittel nutzen. Mehrmals im Jahr organisieren sie Dinnerabende, bei denen sie diese unkonventionelle Speisekarte möglichst appetitlich zubereiten und anrichten.
Inzwischen bieten in den Niederlanden schon fünf Restaurants das Fleisch der beiden Künstler an. Manchmal sind sie auch mit dem Foodtruck unterwegs. Lukrativ ist es zwar noch nicht, aber schon zu einer kleinen Bewegung geworden mit einem Netzwerk aus Jägern, Metzgern und Köchen.
Die Reaktionen der Gäste, die das Fleisch probieren, reicht meist von skeptisch bis neugierig.
"Interessanterweise mögen die Kinder das Fleisch von Tieren, die wir normalerweise nicht essen, meist gern. Die Mütter sind dann diejenigen, die ein Problem damit haben."
Gäste, die unter anderem Bisamrattenragout mit Granatapfelsamen, Wildganswurst und Krähenbrust probiert haben, berichten, es sei besonders gut, aber auch speziell. Es schmecke ein bisschen wie Rindfleisch, habe aber auch etwas von Leber.