Skandale, Krisen, GewinneDas war das Kryptojahr 2023
Das Kryptowährungsjahr 2023 war ein Auf und Ab – mit neuen Binance-Skandalen, Big-Player-Projekten und nichtsdestotrotz wahnsinnigen Kursgewinnen. Ein Rückblick und ein Ausblick auf die Krypto-Branche 2024.
Egal, wie man selbst zu Kryptowährungen steht: Die Branche hatte trotz vieler Skandale ein finanziell ziemlich gutes Jahr 2023. Aus diesem Grund hofft sie gleich zu Jahresbeginn, aus der zwielichtigen Schmuddelecke raus- und im Mainstream anzukommen. Aktuell gibt es nur einen Trend bei Bitcoin und Co., und das ist: aufwärts.
"Obwohl einige Behörden in den USA das so sehen: Wo Krypto draufsteht, steckt auch Korruption und Kriminalität mit drin."
Noch vor einem Jahr waren die Branche und auch der Bitcoin-Kurs stark geschwächt, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Wirtschaftsjournalist Gregor Lischka. Die Kryptobörse FTX wurde wegen Betrugs überführt und das Vertrauen war beschädigt. Im Laufe des Jahres 2023 gab es weitere Skandale. Binance, die weltweit größte Kryptobörse, musste eine Milliarden-Strafe wegen Geldwäsche- und Terrorismus-Vorwürfen an die US-Behörden zahlen. Mehrere Krypto-Unternehmer*innen mussten zurücktreten oder wurden sogar verhaftet.
Gründe für gute Entwicklung bei Kryptowährung
Trotzdem hat sich der Bitcoin seitdem im Wert fast schon verdreifacht. Auch Ether, die zweitwichtigste Krypto-Anlage der Welt, ist ähnlich stark gestiegen. Der Anstieg ist so hoch, weil sich die Angst verflüchtigt hat, dass Behörden jetzt richtig hart durchgreifen und die Branche totregulieren oder sogar verbieten könnten.
"Für die Branche bestätigt das so einen allgemeinen Trend: Es läuft!"
Die US-Behörden hatten bisher einen ziemlich strikten Anti-Krypto-Kurs gefahren. Damit sind sie aber in mehreren Fällen vor Gericht gescheitert. In der EU und in Japan wurde die Branche sogar liberalisiert oder es wurde ihr ein festes Regelwerk gegeben, mit dem jetzt gearbeitet werden kann.
Wechselwirkung: Krypto und Zinsen
Krypto-Anlagen sind sehr riskante Anlagen. Und genau deswegen wurden sie für einige Anleger*innen in letzter Zeit interessanter. Besonders daher, weil die Zinsen für etwa das Tagesgeld oder das Festgeld bald wieder sinken könnten. Wer dann noch viel Geld an den Finanzmärkten verdienen will, der oder die muss mehr in risikoreichere Anlagen investieren. Manch Investor*in legt das Geld dann lieber in Kryptowährungen an, und deswegen steigt der Kurs.
Ausblick auf 2024: Krypto-ETFs
BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von insgesamt 9 Billionen Euro. Dieser Big Player der Finanzwelt will in diesem Jahr wahrscheinlich einen Bitcoin-ETF anbieten. Das bedeutet: einen Fonds, über den dann große Investorengruppen, aber auch viele kleine Privatanleger, die bisher vielleicht gar nichts mit dieser Branche am Hut hatten, ihr Geld auf einfache Art und Weise in Bitcoin investieren können.
"Generell gilt: Bei Krypto sollte man insgesamt höllisch aufpassen, das ist oft hochriskant. Und auch bei Bitcoin kann es sehr gut sein, dass der Kurs in den kommenden Wochen wieder fällt."
Sollte es zu so solchen Bitcoin-ETFs kommen, hätte das Game-Changer-Potenzial für die Krypto-Welt. Generell aber, sagt Gregor Lischka, bleibt das Bitcoin-Geschäft ein hochriskantes: Wer sein Geld derart anlegen will, sollte sich im Klaren darüber sein, dass es immer wieder zu großen Kursschwankungen kommen kann. Auch der Bitcoin könnte trotz der gerade guten Position schnell wieder fallen.