KriminalpsychologieDer gestohlene Snowboard-Urlaub
Unser Autor hat als junger Kerl einen Snowboard-Urlaub in den Bergen verbracht. Gezahlt hat er dafür nichts. Er und seine Kumpels hatten sich einen Sport daraus gemacht, alles zusammen zu klauen. Wir lassen diesen Fall von Kriminalpsychologin Sabine Nowara begutachten
"Wir waren stolz darauf, etwas umsonst zu bekommen, wofür andere zahlen mussten. Heute hätte ich schon Bammel - nur bei dem Gedanken an das, was ich gemacht habe."
Es begann bei den Liftkarten und erschien so einfach: Ein falscher Presseausweis, ein Anruf bei der Presseabteilung und am ersten Urlaubstag lagen die Skipässe zum Abholen bereit. Aber dabei blieb es nicht. Martin hat mit seinen Kumpels in diesem Urlaub ziemlich viel gestohlen. Die Jungs haben sich einen Sport daraus gemacht, Snowboards und die dazugehörigen Schuhe mitgehen zu lassen. Heute versucht er sich, die Geschichte noch irgendwie zurechtzurücken. Da war viel Alkohol dabei, Joints und jede Menge Übermut. Irgendwie.
"Wenn das alle täten, könnte der Liftbetreiber nicht existieren."
Sabine Nowara betont, dass man mit vermeintlich kleinen unbedeutenden Delikten der Allgemeinheit schade, denn letztlich sind es die anderen, die anschließend dafür zahlen müssen. Beim Schwarzfahren sei das ganz genau so. "Wir haben ja die Gesetzte aus guten Gründen und eigentlich regeln die unser Leben und Allgemeinwohl ganz gut", sagt die Kriminalpsychologin. Sie weiß aber auch, dass viele Menschen einen gewissen Spaß an verbotenen Dingen haben. Jugendsünden allerdings gehörten in einem gewissen Maß mit zur Pubertät und zur eigenen Entwicklung. Es sei eher eine kleine Gruppe an Menschen, die über die Jugendsünden hinaus kriminell bleiben.