Krankenschwester Jana Langer schreibt Jens SpahnHilferuf an die Politik: Mehr Zeit für Patienten!
Neuer Gesundheitsminister, neuer Versuch: Krankenschwester Jana Langer schreibt Jens Spahn einen Brief, der in Sozialen Netzwerken für Aufsehen sorgt. Sie will keine Antwort - nur echte Verbesserungen für ihren Beruf und die Patienten. Wir haben mit ihr gesprochen.
"Alle Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen warten auf den Moment, einen neuen Minister zu haben", sagt Jana Langer. Sie hat dem neuen Gesundheitsminister Jens Spahn einen Brief geschrieben und auf Facebook veröffentlicht. Darin stellt sie Forderungen, wie das Gesundheitssystem verbessert werden kann. Vor allem: Mehr Zeit, um sich um die Kranken und Alten zu kümmern. Und: Das Gesundheitssystem weniger auf Rendite ausrichten.
Leistungen verkaufen, die der Patient nicht braucht
Jana Langer schreibt im Brief:
"Mit Krankheiten unnötiges Geld zu verdienen, mag für Sie in Ordnung sein und auch Ihren Geldbeutel füllen. Für uns ist das unethisch und verwerflich, Leistungen zu verkaufen, die dem Patienten nicht dienen."
Zwar könne Spahn nichts für die aktuelle Situation - aber als neuer Minister würde er jetzt eben vor die Herausforderung gestellt, möglichst schnell zu handeln. "Wir sind so ungeduldig geworden. Wir fordern Taten ein und keine guten Worte."
Jana Langer arbeitet als OP-Schwester an einer großen Klinik. Schon öfter hat sie sich öffentlich für die Verbesserung im Gesundheitssystem eingesetzt. Jetzt bekommt es Jens Spahn ab:
"Man muss reinschauen, wie es uns geht und wie die Arbeit abläuft. Es würde auch schon reichen, uns zuzuhören."
Als einen Zeitfresser hat Jana Langer zum Beispiel die aufwendigen Dokumentations-Aufgaben ausgemacht. "Das ist eine Doppelt- und Dreifachdokumentation, die wir leisten", sagt sie. "Das sind unzählige Dinge, die wir machen, wo wir nicht direkt am Patienten sind."
Von Jens Spahn erwartet Jana Langer keine Antwort auf ihren Brief. Vielmehr ginge es ihr darum, dass wirklich etwas verbessert wird in der Kranken- und Altenpflege.
"Das größte Problem ist, dass wir keine Zeit mehr haben."
Auch Angelas Merkel Worte, Pflegekräfte seien "stille Helden", kritisiert Jana Langer. Das sei eine hohle Phrase. Entscheidend seien empathische Worte und vor allem: Taten.