KraftwerkWie die Musikpioniere ins Museum kamen
Sie haben Techno und House geprägt, bevor es das überhaupt gab. Weder David Bowie noch Depeche Mode kommen um sie herum. Sie sind "die Beatles der elektronischen Musik": Kraftwerk.
Aber Kraftwerk macht nicht nur Musik. Kraftwerk ist keine normale Band mit dem Zwang zu authentischen Posen und durchschwitzten T-Shirts. Kraftwerk macht multimediale Kunst, betreibt Selbstkanonisierung. Kein Wunder also, dass Kraftwerk seit 2012 große, namhafte Museen weltweit beehrt.
Los ging es im Museum of Modern Art, zuletzt versetzten die vier Männer den schwebenden Glaskasten der Neuen Nationalgalerie in Berlin in Schwingung. Kraftwerk sind klassische Moderne - und das wollen sie erklärtermaßen auch sein.
"Kraftwerk haben schon vor einiger Zeit entschieden, welche Werke zum Kernbestand ihres musikalischen Schaffens gehören."
Damit bietet Kraftwerk natürlich auch Futter für kultur- und medienwissenschaftliche Betrachtungen. Im Hörsaal stellt solche Überlegungen Dirk Matejovski an, Medienwissenschaftler an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Zur ersten deutschen Konzert-Serie mit dem Titel "Katalog 1-8" im Januar 2013 lud er zum Symposium "Mythenmaschine Kraftwerk“ in die Kunstsammlung NRW. Matejovski hielt dort den Vortrag: "Arbeit am Mythos Kraftwerk: Zur Produktionsästhetik eines intermedialen Konzepts."
Bei uns im Programm sprach auch der Musikjournalist Sascha Ziehn über das Phänomen Kraftwerk.
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