KonvertierenSuch dir was aus
Die eine bleibt evangelisch und wird Buddhistin. Die andere konvertiert zum Islam. Der nächste wird mit 26 getauft. Drei Geschichten über das Konvertieren in eine andere Religion.
Christentum => Buddhismus
Nicole Schürmann, 28, will Buddhistin werden. Sie lebt schon als solche und hat sich auf den Weg zur Ordination begeben, eine Aufnahme in den Orden Triratna. Die Vorbereitung darauf dauert in der Regel mehrere Jahre.
Im Alltag bedeutet Buddhist sein für sie, dass sie sich regelmäßig Vorsätze macht, zum Beispiel: Kein Leben mehr nehmen. Sie versucht das umzusetzen und lebt vegetarisch.
"Ich bin offener, warmherziger, glücklicher und zufriedener geworden."
Keine Religion => Christentum
Renardo Schlegelmilch, 26, hat sich im vergangenen Jahr im Kölner Dom taufen lassen. Religion hat bei ihm zu Hause praktisch keine Rolle gespielt. Durch seine Arbeit beim Domradio erhielt er Kontakt zur katholischen Kirche, und er fand Gefallen an ihr.
Vor der Taufe hatte er Taufunterricht. Dort lernte er auch, dass er sich seine Gemeinde aussuchen kann - je nachdem, wie offen er seinen Glauben ausleben will.
"Auf wichtige Fragen wie 'Wo ist der tiefere Sinn?' und 'Wo gehen wir hin?' wollte ich nicht ohne Antwort da stehen."
Christentum => Islam
Iman Andrea Reimann, 41, ist vor 20 Jahren zum Islam konvertiert. Sie hatte keine Sinnkrise und hat sich keine großen Fragen nach der Welt gestellt. Aber: Ein Verwandter lag im Sterben. Und das Christentum hat ihr in dieser Phase nicht ausreichend Trost und Halt gegeben. In einer Buchhandlung fand sie ein Buch über das Sterben aus muslimischer Sicht. Das hat sie beeindruckt, sagt sie. Und sie beschloss, Muslima zu werden.
Heute befolgt sie die Regeln des Islams, trinkt keinen Alkohol, trägt Kopftuch. Sie ist sich sicher, dass der Islam ihre Religion bleiben wird.
"Im Islam habe ich meine Mitte gefunden."