Wau und MiauWie KI helfen könnte, Tiere zu verstehen

Mit Tieren sprechen können - das ist ein uralter Traum. Sie wenigstens besser zu verstehen, dabei könnte Künstliche Intelligenz helfen. Mehrere Forschungsprojekte arbeiten daran.

Es gibt zum Beispiel das Earth Species Project, das genau das zum Ziel hat: Mit Tieren zu kommunizieren. Oder das Tierschutzprojekt CETI, bei dem es um die Verständigung mit Pottwalen geht.

"Diese gemeinnützigen Organisation haben Unmengen von Daten über die Tiere, und sammeln auch immer weiter. So viele Daten, dass es für Menschen schwer wird, das alles zu verarbeiten", sagt Klaus Jansen aus unserer Nachrichten-Redaktion. Hier kommt KI ins Spiel.

"Künstliche Intelligenz hilft und kann vielleicht auch Muster in den Daten erkennen, die Menschen übersehen."
Klaus Janssen, Deutschlandfunk Nova
Tier-Kommunikation läuft allerdings oft nicht nur über Laute ab, sondern auch über Gesten, die im Zusammenhang mit verschiedenen Lauten wieder etwas anderes bedeuten können. Es reicht also wohl oft nicht aus, einfach Laute zu untersuchen, es braucht dazu mehr Informationen. "Aber auch die liegen oft schon vor", sagt Klaus Jansen. In der Biologie ist das Teil etwa der Verhaltensforschung.

Hilfe durch die Kommunikation mit Tieren

Nutztieren könnte mit KI geholfen werden, dass für sie bessere Bedingungen geschaffen werden. Eine dänische Forscherin hat zum Beispiel einen Algorithmus entwickelt, der anhand von Lauten erkennt, ob es Schweinen gut geht oder nicht. Das könnte für mehr Tierwohl sorgen.

"Die Technologie könnte auch missbraucht werden."
Klaus Janssen, Deutschlandfunk Nova

KI könnte auch helfen, gefährdete Arten wieder auszuwildern. Zum Beispiel eine Krähen-Art in Hawaii: Die ist in freier Wildbahn ausgestorben und lebt nur noch in Zuchtprogrammen. Die Auswilderung ist bis jetzt gescheitert. Vielleicht auch – sagen Fachleute vor Ort – weil sie nach so langer Zeit in Gefangenschaft bestimmte Rufe nicht mehr kennt. Warnungen vor Fressfeinden zum Beispiel. KI soll jetzt helfen, das aktuelle Repertoire mit alten Aufnahmen zu vergleichen, um zu sehen, ob das stimmt.

Missbrauch wäre möglich

Eine kanadische Forscherin warnt davor, dass solche Technologien auch missbraucht werden könnten. Fischerei-Flotten oder Wilderer könnten damit Tiere anlocken, um sie zu fangen.

Bis jetzt sind es gemeinnützige Organisationen die KI und Tier-Kommunikation untersuchen. Aber das muss nicht so bleiben. Und deshalb gibt es erste Aufrufe in der Wissenschaft-Community, dass es Leitlinien geben muss. Dass wir also gesetzlich klar regeln, was bei der Kommunikation mit Tieren erlaubt ist und was nicht.