Aktivist Alejandro DalyKämpfen für saubere Luft in Bogotá
Alejandro Daly hat Asthma. Das hat ihn früh sensibilisiert. Inzwischen setzt er sich als Klimaaktivist für saubere Atemluft in Kolumbien ein.
Als Alejandro Daly von Venezuela nach Bogotá in Kolumbien gezogen ist, hat sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert. Die verschmutzte Luft in Kolumbiens Hauptstadt hat ihm das Atmen erschwert. Um darauf aufmerksam zu machen, hat er sich gemeinsam mit zwei Freundinnen eine Protestaktion ausgedacht.
Sie haben überdimensional große, weiße Lungen und Bäume aus Baumwolle aufgestellt. Über den Tag hat die verschmutzte Luft die Gebilde schwarz gefärbt. Viele Medien haben über die aufsehenerregende Aktion berichtet. Das hat ihn darin bestärkt, weiter mit öffentlichen Protestaktionen auf Missstände hinzuweisen.
"Als ich nach Kolumbien gezogen bin, hat sich mein Zustand in Bogotá krass verschlechtert, weil die Luft hier so verschmutzt ist."
Gemeinsam haben sie sich neue Aktionen ausgedacht: So wurden Denkmälern und Statuen auf öffentlichen Plätzen Sauerstoffmasken übergezogen.
Alejandro hat außerdem die Organisation "El derecho de no obedecer" ("Das Recht, nicht zu gehorchen") gegründet. Denn als Venezuelaner setzt er sich auch dafür ein, dass Menschen aus seinem Herkunftsland in Kolumbien nicht diskriminiert werden sollen.
"Venezolaner sollen nicht weiter in Kolumbien diskriminiert werden. Auf der anderen Seite arbeiten wir daran, dass junge Leute in politische Entscheidungsprozess mehr einbezogen werden.
Alejandro will nicht nur die Aufmerksamkeit der Menschen, er will auch informieren. Zum Beispiel darüber, wie es um die Luft in Bogotá steht. Er nutzt Social Media, in Talkshows und Aktionen, um Fakten zu verbreiten.
"Sieben Millionen Personen sterben pro Jahr an Luftverschmutzung. 1,8 Millionen Personen, die jünger als 15 sind, leiden wegen der Luftverschmutzung an Atemwegserkrankungen."
Kolumbianische NGOs und Aktivist*innen setzen ihre Hoffnung auf Gustavo Petro, der seit 2022 als Präsident neu im Amt ist. Sie hoffen, dass dieser eher links gerichtete Präsident aktiver sein wird, was den Schutz von Umwelt und Minderheiten angeht.
Auch Lina Torres, die bei der NGO "Mobilizatorio" arbeitet, findet die Pläne des Präsidenten vielversprechend, den Übergang zu erneuerbaren Energien voranzutreiben, Rechte der indigenen Bevölkerung zu stärken und eine Agrarreform durchzuführen.
"Morddrohungen für Umweltschützer*innen sind in Kolumbien nicht selten. Doch Alejandro macht weiter. Dass er Umweltaktivist ist, hat er erst mit der Zeit realisiert."
Auch was die Luftqualität in Bogotá angeht, sind die Menschen hoffnungsvoll. Bessere Luft könnte zum Beispiel durch den Bau einer Metro erreicht werden. Bisher verkehren in der Acht-Millionen-Metropole Bogotá nur Busse als öffentliche Transportmittel. Im Jahr 2028 soll aber voraussichtlich die erste Metro-Linie Bogotás in Betrieb genommen werden.