Kap der Guten HoffnungDie Gründung Kapstadts
Drei Monate ist seine Crew auf See gewesen, bevor Jan van Riebeeck im April 1652 mit drei Schiffen an der südafrikanischen Küste an Land geht. Die ersten hundert Weißen betreten das Land, das später zu einer niederländischen Kolonie werden sollte, deren Spuren bis heute Südafrika prägen.
Jan van Riebeeck steht in Diensten der mächtigen niederländischen "Vereinigten Ostindien Kompanie", die ihm den Auftrag erteilt hat, für Ladestationen auf dem Weg nach Indien zu sorgen. Das "Kap der Guten Hoffnung" erscheint ihm geeignet, aber an Land wohnen indigene Völker und Stämme, die allenfalls an Handel, nicht aber an fremder Besiedlung interessiert sind.
"Südafrika hatte einfach zwei Kolonialmächte: Das waren die Holländer, das waren dann aber später auch die Briten. Die haben sich zu gewissen Zeiten gegenseitig bekämpft. Letztlich haben die Briten die Oberhand gewonnen."
Die ersten Wochen und Monate sind für Riebeeck und seine Crew schwierig, der Handel kommt nicht in Schwung, seine Mannschaft wird durch Krankheiten dezimiert, die in Europa unbekannt sind. Die mühsam angepflanzte Saat fällt Regen und Orkan zum Opfer.
Im Sommer 1652 ein erster Erfolg: Dank der niederländischen Deichbaukunst kann das erste Fort bezogen und die erste Ernte eingebracht werden. Die Tafelbucht, in der die Niederländer geankert haben und an Land gegangen sind, bietet Schutz vor den berüchtigten Südostwinden, die dem Kap einst den Namen "Kap der Stürme" gaben, bevor Vasco da Gama daraus das "Kap der Guten Hoffnung" machte.
Kolonialzeit hat tiefe Spuren hinterlassen
Im Sommer 1652 beginnt mit der Gründung von Kapstadt die Kolonialgeschichte Südafrikas. Den Niederländern folgen Engländer und Franzosen, Spanier, Portugiesen, Deutsche, Belgier oder Italiener, Sie nehmen aber nicht nur die Südspitze Afrikas ein, sondern im 19. Jahrhundert den gesamten Kontinent. Die Kolonialzeit hat tiefe Spuren hinterlassen, die ganz besonders in Südafrika zu finden sind.
Ihr hört in "Eine Stunde History":
- Der Journalist und Südafrika-Experte Bartholomäus Grill schildert die Ankunft der Niederländer in Südafrika im April 1652.
- Der Historiker Christoph Marx über den kolonialen Wettlauf um Afrika, der kaum ein Land verschonte.
- Die ARD-Korrespondentin Jana Genth schildert, wie stark die Spuren der niederländischen Kolonialzeit heute noch in Südafrika zu spüren sind.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld schildert die Anfänge der kolonialen Besiedlung Südafrikas
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Nadine Kreuzahler erzählt die Ankunft von Jan van Riebeeck im späteren Kapstadt.