Kronjuwelen ziert Koh-i-NoorWem gehört der Diamant?
Der Koh-i-Noor gilt als einer der größten, berühmtesten und sagenumwobensten Diamanten der Welt. Heute ist er Teil der britischen Kronjuwelen. Seine Träger waren scheinbar verflucht - viele starben eines unnatürlichen Todes.
Der Koh-i-Noor ist das Herzstück der Krone, die Queen Mum getragen hat. Zuletzt zu sehen waren Diamant samt Krone im Jahr 2002, bei der Beerdigung von Queen Mum. Heute lagert das Schmuckstück im Tower zu London.
Diamant für Gott oder eine Frau
Der Ursprung des Diamanten liegt in Indien. Nach dem Krieg gegen das Königreich Punjab ließ die britische Ostindien Gesellschaft den Koh-i-Noor nach London bringen. Grundlage dafür war ein aufgezwungener Vertrag.
DRadio-Wissen-Korrespondent Jürgen Webermann hat sich in Südindien auf die Suche nach dem Ursprungsort des Koh-i-Noor gemacht. Vor 400 Jahren wurden hier massenhaft Diamanten gefunden. Heute stehen dort nach einem Staudammbau nur noch verlassene Ruinen. Ein alter Mann verkauft aber Werkzeuge und Zigaretten an Diamantenjäger - auch wenn das mittlerweile offiziell verboten ist.
"Die Briten hatten schon lange wie besessen über den Koh-i-Noor geschrieben - und dann 1849 holten sie ihn sich, nachdem sie die Sikhs geschlagen hatten."
Der symbolische Wert des Koh-i-Noor sei so groß, dass sein tatsächlicher Wert kaum schätzbar ist, meint DRadio-Wissen-Korrespondent Jürgen Webermann: "Der einmal größte Diamant der Welt soll verflucht gewesen sein", erklärt er. Viele seiner Träger sollen auf übelste Weise umgekommen sein. Vor allem war er aber immer ein Symbol der Macht. Besonders in Indien und Pakistan.
"Eine alte südindische Schrift sagt: Wer diesen Stein trägt, der wird alle Macht dieser Welt auf sich vereinen, allerdings auch alles Unglück."
Müssen die Briten den Diamanten wieder zurückgeben?
Die Inder beanspruchen den Stein für sich, weil Indien sein Ursprungsland ist, erklärt Jürgen Webermann. Die Pakistaner sagen: Der letzte, der den Stein wirklich hatte, war der Maharadscha von Lahore - und der sei heute Pakistaner. Und auch Afghanistan erhebt Ansprüche.
Im vergangenen Jahr hat das oberste Gericht in Neu-Delhi sogar die indische Regierung aufgefordert, in London diplomatisch vorzufühlen, ob die Briten den Stein zurückgeben würden. So richtig glaubt aber niemand daran, meint Jürgen Webermann.
"Nur Gott oder eine Frau können den Koh-i-Noor ungestraft tragen."