ErkältungswelleProdukte fürs Immunsystem bringen leider nix
Auch schon krank? Die Erkältungswelle schwappt über uns, wir decken uns mit Mittelchen ein und versuchen unser Immunsystem aufzupäppeln. Das Problem: Diese ganzen Nahrungsergänzungsmittel sind zwar teuer, bringen aber nix.
Besonders im Winter können uns Erkältungen zu schaffen machen, die Kollegen rotzen vor sich hin, in der Straßenbahn schleimt der Typ neben uns ganz unangenehm rum. Wir kaufen also Immunstimulanzien, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Im Jahr 2015 haben wir in Deutschland mehr als 70 Millionen Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Das Magazin "Öko Test" hat aber festgestellt: Die helfen nicht viel.
Gesunde Ernährung muss sein
"Wenn ich gesund bin, also vor einer Erkältung, dann ist mein Immunsystem intakt und ausgeglichen", erklärt Manfred Lutz vom Institut für Virologie und Immunbiologie der Uni Würzburg in "Öko Test". "Dann will ich eigentlich, dass es nicht reagiert." Die Vitamine und Spurenelemente, die wir durch die Produkte fürs Immunsystem zu uns nehmen, sind wichtig, aber in dieser hohen Konzentration ist der Effekt, der sich durch sie einstellen soll, überschaubar.
"Wenn du halbwegs darauf achtest, dass du am Tag genug Gemüse und Obst mümmelst, dann solltest du ganz gut durch diese Erkältungszeit kommen."
Wir kommen einfach nicht drum herum: Wir müssen uns grundsätzlich gesund ernähren, ordentlich viel Gemüse und Obst essen. Allein in der Schale eines Apfels sind Hunderte Stoffe, die unser Körper gut gebrauchen kann. Wer sich schlapp fühlt, muss keine teuren Sachen aus der Apotheke kaufen, da reicht auch schon mal ein Glas frisch gepresster Orangensaft oder eine heiße Zitrone. "Wobei dich die Immun- und Vitaminpräparate, die du extra nimmst, auch nicht umbringen", sagt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz. "Im Zweifel pinkelst du alles wieder aus, was du zu viel im Körper hast."
Winterzeit ist keine Popelzeit
Und dann hat Martin Schütz noch einen Pro-Tipp für euch, wenn ihr gesund durch die Winterzeit kommen wollt: Lasst das Popeln und Nasebohren für eine Weile bleiben. "Über die Hände stecken wir uns nämlich am häufigsten mit Erkältungskrankheiten an, schmieren Bakterien auf unsere Schleimhäute."