Klima und PsycheWenn dir der Klimawandel zu viel wird
Wir schauen in dieser Folge, was wir tun können, wenn uns der Klimawandel zu viel wird. Er kann dann tatsächlich zu psychischer Belastung führen. Wir wollen wissen: Welcher Umgang ist gesund? Und - off topic: Ihr lernt eine Rentierherde kennen.
Dürren in Afrika, Hitzewellen in Europa, Starkregen in Asien - viele stressen solche Schlagzeilen und sie wollen am liebsten abschalten. Manche bekommen Angst, andere lassen es nicht mehr an sich ran oder flüchten sich in andere "Realitäten", wie Verschwörungserzählungen.
Solastalgie beim Spazierengehen
In dieser Folge von Update Erde geht es darum, was der Klimawandel mit unserer Psyche macht. Gerade jüngere Menschen von 18 bis 29 Jahren sind weniger glücklich und zufrieden als ältere Menschen, und das hat auch mit dem Klimawandel zu tun. Das ist ein Ergebnis des Glücksatlas. Damit es uns gut geht, brauchen wir Natur um uns herum, doch schon ein Spaziergang kann heutzutage Solastalgie auslösen. So wird das Gefühl genannt, wenn wir zerstörte Natur sehen, wie abgestorbene Wälder oder braun gebrannte Wiesen.
Nadja Gebhardt von der Uniklinik Heidelberg kann das nachvollziehen.
Sich wegen des Klimawandels zu sorgen und da ängstliche Symptome zu haben ist eine total verstehbare Antwort darauf, dass man darüber nachdenkt, dass die eigene Existenzgrundlage bedroht wird.
Viele ziehen sich dann ins Private zurück, konzentrieren sich auf Hobbys. Sie versuchen, den Klimawandel auszublenden. Das beschreibt auch die Neurowissenschaftlerin Maren Urner.
Die größte Herausforderung ist eine Art Realitätsverweigerung, die wir immer noch betreiben, wenn es darum geht, wie stark das Klima eigentlich unsere Realität schon verändert und beeinflusst.
Sie ist auch Medienpsychologin und hat Tipps, wie wir einen guten Mittelweg schaffen. Denn zu viel Information und sich ständig Doomsday-Szenarien anzuschauen, hilft auch nicht weiter. Urner empfiehlt, an der inneren Haltung zu arbeiten und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Außerdem können wir uns mit anderen zusammentun und darüber reden. Und Medien sollten wir bewusst auswählen und konsumieren.