Klara-Marie SchulkeZurück in die Steinzeit: Wie man in der Wildnis überlebt
Feuerbohren, Tragekorbflechten, Tierspurenlesen? Für Klara-Marie Schulke kein Problem. Sie weiß, wie man in der Natur überlebt.
Klara-Marie ist 36. Sie hat eine Wohnung und führt ein ganz normales Leben. Mindestens einmal im Jahr lebt sie aber länger draußen in der Natur. Ihr letztes großes Abenteuer war in Schweden. Klara-Marie war dort mit zwei Freunden. Die Ausrüstung für den Trip haben sie größtenteils selbst hergestellt.
Orientierung ist wichtig
Wenn man sich entschließt, "draußen" zu leben, sei es vor allem wichtig, einen festen Orientierungspunkt zu haben, um sich nicht zu verirren. Trinkwasser und Feuerholz zum Sammeln sollte in der Nähe sein, sagt die Wildnis-Expertin.
"Drei Kilometer laufen, nur um an Trinkwasser zu kommen, das wär natürlich ein bisschen schade."
Zu Klara-Maries Grundausstattung an Kleidung und Ausrüstung gehören:
- Selbst gemachte Jacke, Hose, Mokassins aus selbst gegerbtem Leder
- Großer Tragekorb aus Holz und Rohhaut
- Selbst angefertigte Behältnisse (z.B. aus Holz), in den man Pflanzen und Beeren sammeln kann
- Scharfe Klingen, also Abschläge aus Feuerstein
- Grundstock an Nahrungsmitteln: getrocknete Früchte, getrocknetes Fleisch (vom Gewicht her praktisch, weil es leicht ist; außerdem können frische Sachen schneller schlecht werden)
Wenn Klara-Marie in die Wildnis geht, sieht sie dabei aus wie ein Steinzeitmensch.
"So sahen wir früher alle mal aus. Ich knüpfe da an was Altes und Ursprüngliches wieder an."
Klara-Marie besitzt zwar den deutschen Jagdschein. Jagen und Tiere töten musste und wollte sie auf ihren Wildnistouren bisher allerdings nicht. Sie hat das so geregelt, dass sie die entsprechenden Nahrungsmittel schon dabei hatte. Außerdem gebe es in den jeweiligen Ländern auch nur ganz bestimmte Zeiten, in denen man überhaupt jagen darf, erzählt sie.
Faszination: Einfaches Leben
Klara-Marie will wissen, woher wir Menschen kommen. Sie möchte "ein Stück Zivilisation hinter sich lassen" und sich auf die einfachen Dinge besinnen. In der Natur verändert sich der Geruch- und Geschmacksinn: Wir werden wacher und lebendiger.
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