KinderwunschWie die Legalisierung der Eizellspende helfen könnte
Männer dürfen in Deutschland Samen spenden, Frauen ihre Eizellen nicht. Die Ampel-Regierung diskutiert, ob das noch zeitgemäß ist. Eine Stunde Liebe schaut, wie eine Eizellspende gestaltet werden könnte. Dazu erzählt eine Mutter, wie sie die durch eine Spende im Ausland zwei Kinder bekommen hat.
Im Schnitt suchen in Deutschland jedes Jahr 70.000 Paare ein Kinderwunsch-Zentrum auf. Entweder, weil es mit dem Schwangerwerden nicht von alleine klappt, weil gleichgeschlechtliche Paare einen Kinderwunsch haben oder Menschen sich nicht für ein klassisches Familienmodell entschieden haben.
Daniela Vogel und ihr Mann waren auch in einem Kinderwunsch-Zentrum. Aber eine künstliche Befruchtung war nicht möglich, was vor allem an Danielas Eizellen lag. Das Paar erfuhr von der Möglichkeit der Eizellspende im Ausland und hat sich für eine Behandlung in Dänemark entschieden, weil es in Deutschland nicht legal ist.
"Das sehe ich feministisch: Wenn ich meine Eizellen spenden möchte oder Eizellen zu empfangen für mich der einzige Weg ist, schwanger zu werden, warum lässt man mich dann nicht?"
Geregelt ist das Eizellspenden-Verbot im Embryonenschutzgesetz von 1990. Die Ampel-Regierung diskutiert gerade, ob das noch zeitgemäß ist. In der EU ist Deutschland neben Luxemburg das letzte Land, in der es keine Legalisierung dafür gibt. Eine Expert:innen-Kommission hat der Bundesregierung dazu im Frühjahr einen Bericht vorgelegt, in dem es unter anderem auch um Leihmutterschaft geht.
Bedenken bei Eizellspende
Es gibt im Kern drei kritische Punkte in Bezug auf die Eizellspende.
- Medizinische Bedenken im Bezug auf die Eizellspenderin, da eine Hormonbehandlung und eine OP zur Entnahme der Eizellen notwendig ist.
- Die Sorge, ob Spenderinnen ausgenutzt werden könnten, wenn der Eizellen-Verkauf und die finanzielle Ebene in den Vordergrund rücken würde.
- Ethische Bedenken, ob das Verfahren für ein Spenderkind eine Identitätskrise bedeuten könnte.
Daniela und ihr Mann reden mit den Kindern, die zwei und vier Jahre alt sind, schon jetzt darüber, dass sie neben Mama und Papa auch eine Spenderin haben. "Forschung aus Großbritannien zeigt, wie wichtig Transparenz für die Kinder ist und sie dann gut damit umgehen können", sagt Daniela Vogel.
"Wir machen das schon am Wickeltisch und haben dort ein Fotobuch und auch ein Kindheitsfoto der Spenderin aufgehängt."
Daniela Vogel ist auch im Verein für Familien nach Eizellspende aktiv. FE-Netz e.V. fordert bei einer Legalisierung in Deutschland eine Beratungspflicht für alle Beteiligten. Für die Familie, aber auch die Spenderin, so könnten Missstände vermieden werden. In "Eine Stunde Liebe" geht Daniela auch auf die Kritik zur Legalisierung der Eizellspende ein.
Darüber hinaus erzählt Pierre im Liebestagebuch von seinen sexuellen Erfahrungen nach dem Ende der ersten Beziehung mit seiner Jugendliebe.