Karoline Herfurth und Tom SchillingIntensive Intimität in "Eine Million Minuten"
Es gibt zwei Arten von Filmpaaren: Die, bei denen man sieht, dass sie von zwei Schauspielenden gespielt werden – und die, bei denen es wirkt, als wären sie wirklich zusammen. Zu letzteren gehören Karoline Herfurth und Tom Schilling im Film "Eine Million Minuten". Wie das funktioniert, haben sie uns erzählt. Ebenfalls neu im Kino: die Spionagekomödie "Argylle".
Ein überarbeitetes Elternpaar, das seiner Tochter, die eine Entwicklungsverzöge-rung hat, den Wunsch erfüllt, "Eine Million Minuten" gemeinsam auf Reisen zu gehen – mit allen Höhen und Tiefen, die sich daraus für alle Beteiligten ergeben.
Vor knapp 25 Jahren – beide noch sehr jung – hatten Karoline Herfurth und Tom Schilling mit "Crazy" ihren gemeinsamen Durchbruch vor der Kamera. Seit ihrem letzten gemeinsamen Film "Pronorama" (2006) hatten sie allerdings quasi keinen Kontakt mehr miteinander. Es ist also keine dieser oft beschworenen privaten Filmfreundschaften gewesen, bei der man sich sowieso ständig trifft, die oder den anderen dementsprechend in- und auswendig kennt – und das dann im Film nur noch abspulen muss.
Authentizität vor der Kamera ist harte Arbeit
Dass die, wie Tom Westerholt findet, "fast schon übernatürliche Paarchemie" der beiden so souverän und authentisch rüberkommt, war also harte Arbeit in der Vorbereitung auf den Film.
"Die Selbstverständlichkeit, die Paare miteinander haben – wie sie sich anschauen, miteinander umgehen: die herzustellen, ist wahnsinnig schwer. Für mich jedenfalls."
Wie schwer es ist bzw. war, diese Authentitzität herzustellen, darf man dem Film hinterher natürlich nicht ansehen, sagt Tom Schilling. Deshalb hätten die beiden schon vor dem Dreh viel Zeit miteinander verbracht und gemeinsam Filme und Filmpaare studiert und besprochen.
"Eine Million Minuten" ist das Regiedebüt von Produzent Christopher
Doll (der mit Karoline Herfurth verheiratet ist) nach dem autobiografischen Roman des von Tom Schilling gespielten Filmvaters Wolf Küper. Über all das haben wir ausführlich mit Tom und Karoline gesprochen.
Frau Spion, ans Telefon?
In "Argylle" spielt Bryce Dallas Howard die Romanautorin Elly Conway, die höchst erfolgreich Spionage-Thriller schreibt – nicht ohne Grund, denn sie selbst war, wie sich herausstellt, früher mal Geheimagentin. Problem: Das weiß sie gar nicht mehr, weil sie nach einem Unfall böse gemindfuckt wurde. Und jetzt, wo sie sich plötzlich in einer Mission gegen sich selbst wiederfindet, stellt sich die knallharte Topagentin von einst an wie ein Häschen in der Schlangengrube.
Um sie herum wirbeln Sam Rockwell, Samuel L. Jackson und Bryan Cranston unter der Regie von "Kingsman"-Macher Matthew Vaughn – der schon bessere Filmeinfälle hatte, findet Tom Westerholt. Was genau die Komödie jetzt ist – oder sein soll – ist uns nicht so ganz klar geworden: irgendwas zwischen "Bullet Train", "The Lost City", "Susan Cooper Undercover" und "Die nackte Kanone" vielleicht.