SportAxtwurf in Kanada

Die Kanadier haben eine skurile Freizeitbeschäftigung: Menschen treffen sich, um mit Äxten auf Holzscheiben zu werfen. DRadio-Wissen-Reporter Dennis Kastrup hat es auch mal ausprobiert. So viel vorab: Verletzt wurde niemand.

Die Spielhalle des „Rage Montreal“ liegt im Erdgeschoss einer kleinen Straße im Osten von Montreal. Auf dem Boden liegen Holzklötze, in denen Äxte stecken, an den Wänden hängen Zielscheiben. Bevor unser Reporter Dennis Kastrup und sein Kumpel David eine Axt in die Hand bekommen, müssen sie ein Formular ausfüllen. Darin erklären sie sich einverstanden, auf eigenes Risiko zu spielen und niemanden zu verletzen.

"Es ist eines der sichersten Werkzeuge, das man auf eine Zielscheibe werfen kann."
Axt als Wurfobjekt

Jeder Spieler muss warten, bis der andere geworfen hat

Die einzelnen Spielflächen sind mit Maschendrahtzaun an beiden Seiten gesichert. Wichtigste Regel: Die eigene Axt darf erst dann wieder zurückgeholt werden, nachdem alle mit dem Werfen fertig sind.

"Dennoch ist es ein mulmiges Gefühl, von axtwerfenden Menschen umgeben zu sein."
DRadio-Wissen-Reporter Dennis Kastrup über die gewöhnungsbedürftige Sportart

Üblicherweise spielt man in einem Team. Die Spieler müssen über 18 Jahre alt sein. Für den Wurf schleudern sie die Axt über die Schulter auf die Zielscheibe. Nach ein paar Versuchen bleibt auch die Axt von Reporter Dennis im Holz stecken.

"Kontrolliere deine Wut"

Verletzt haben sich im "Rage Montreal" übrigens vor allem Angeber, die nachschauen wollten, ob eine Axt auch scharf genug ist.

"Das nächste, wonach sie fragen ist ein Pflaster. Das war die schlimmste Verletzung bisher."

Wettbewerbe und Turniere gab es trotz Kanadas Holzfäller-Tradition in der Vergangenheit vor allem auf lokalen Festivals. Mittlerweile gibt es sogar einen eigenen Sportverband der Axtwerfer. Der nächste Schritt soll eine landesweit ausgetragene Meisterschaft sein.