Kalter KriegZwischen Nato und Warschauer Pakt
Der Kalte Krieg war ein Ritt auf der Rasierklinge. Zwischen 1947 und 1991 belauerten und bedrohten sich Ost und West. Eine Zeit der Aufrüstung, der militärischen Drohgebärden. Die Welt steht in dieser Zeit immer wieder am Rande der totalen Katastrophe.
Kurz nachdem der Zweite Weltkrieg offiziell zu Ende ist, beginnt bereits ein neuer Konflikt. Eigentlich hatten sich die USA, Großbritannien und Russland darauf geeinigt, gemeinsame Sache gegen Hitler zu machen. Doch dann stirbt US-Präsident Franklin Roosevelt und mit ihm die Anti-Hitler-Koalition.
Der auf Roosevelt folgende Präsident Harry S. Truman ist weit weniger zu Zugeständnissen gegenüber der Sowjetunion und Stalin bereit, als sein Vorgänger und schlägt einen harten, antikommunistischen Kurs ein. Seine Verkündung vor dem US-Kongress am 12. März 1947 geht als Truman-Doktrin in die Geschichtsbücher ein und gilt als Beginn des Kalten Krieges:
"Ich glaube, es muss die Politik der Vereinigten Staaten sein, freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen."
Mehrmals steht dieser Kalte Krieg vor einem offenen Ausbruch. Das erste Mal 1948 als die Sowjetunion Berlin blockiert. Die Folge: Deutschland wird geteilt. 1949 entsteht aus den drei Westzonen, die von den USA, Großbritannien und Frankreich besetzt waren, die Bundesrepublik Deutschland. Der von der Sowjetunion besetzte Teil wird zur DDR.
Im Kalten Krieg ging es aber nicht ausschließlich um eine militärische Machtprobe. Es war vor allem ein Krieg zwischen zwei Wirtschaftssystemen: Kommunismus/Sozialismus gegen Kapitalismus/soziale Marktwirtschaft. Und ein Machtkampf zweier Staatenbünde - dem Nordatlantikpakt Nato und dem Warschauer Pakt.
Die Zeit der Stellvertreterkriege
Aber nicht überall auf der Welt war der Kalte Krieg ein Szenario aus Drohgebärden und gegenseitigen Repressalien. In vielen Ecken der Welt gab es durchaus offene, bewaffnete Konflikte, also heiße Kriege. Zum Beispiel in Nicaragua, wo die USA die Rebellen gegen die linksgerichtete Regierung unterstützten. Oder in Afghanistan. Dort wollten die Sowjets das Land nach ihrem Willen umgestalten, die USA unterstützte die Kämpfer der Gegenseite - die Folgen dieses Stellvertreterkrieges erleben wir bis heute.