TierschutzKalifornien geht gegen Welpenfarmen vor
Welpenfarmen und Katzenfabriken: Gegen solche Betriebe richtet sich ein neues kalifornisches Gesetz. Zoohandlungen sollen nur noch Heimtiere und gerettete Exemplare anbieten dürfen.
Im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gilt seit Anfang des Jahres eine neue Regelung, um Tierfarmen zu stoppen. Laut Gesetz dürfen Tierhandlungen nur noch Haustiere verkaufen, die aus Tierheimen stammen oder von Tierschutzorganisationen gerettet worden sind.
Damit will der Bundesstaat gegen Züchter vorgehen, die massenhaft Tiere halten, nur auf ihren Gewinn achten und nicht auf das Tierwohl. Es drohen Strafen von 500 US-Dollar pro Tier.
Private Züchter, die einen Nachweis über die Herkunft ihrer Tiere haben, sind von dem Verbot ausgenommen. In Großbritannien gibt es bereits ein ähnliches Gesetz. Dort dürfen Hunde und Katzenbabys nur noch beim Züchter oder aus dem Tierheim geholt werden – nicht mehr aus Zoohandlungen.
Keine Katzenfabriken in Deutschland
Hierzulande sind dem Deutschen Tierschutzbund solche Kitten Factories nicht bekannt. Die meisten Zoohändler arbeiten mit kleineren oder größeren Züchtern zusammen. Manche Zoohandlungen kooperieren mit Tierheimen und zeigen Tiere aus den Heimen im Geschäft.
Um möglichst sicherzugehen, dass ein Haustier nicht aus einer Massenzucht kommt haben wir ein paar Tipps:
- Ins Tierheim gehen und Adoptionsoptionen prüfen
- Sich nach einem kleinen Züchter umhören
- In der Zoohandlung möglichst genau die Herkunft des Tiers prüfen
- Tiere nicht online kaufen
Auch die Züchter in Deutschland arbeiten nicht zwingend seriös, sagt Jana Hoger von der Tierschutzorganisation Peta.
"Die Tiere stammen häufig aus Produktionsanlagen, wo die Muttertiere wie Gebärmaschinen behandelt werden. Das sind Tausende Tiere in Käfigen zusammengepfercht. Die Muttertiere produzieren Nachwuchs, der dann in unseren Zoohandlungen landet."
Eine mit dem neuen kalifornischen Gesetz vergleichbare Regelung gibt es hierzulande nicht. In Deutschland leben laut Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe 34,3 Millionen Heimtiere – ohne Zierfische und Terrarientiere. Die beiden größten Gruppen stellen Katzen – 13,7 Millionen – und Hunde – 9,2 Millionen. Hier gelten das Tierschutzgesetz und auch die Tierschutz-Hundeverordnung, aber keine verbindlichen Regelungen zur Heimtierhaltung. Der Deutsche Tierschutzbund und Peta fordern deshalb ein Heimtierschutzgesetz.
"Das würde besagen, dass keine Tiere mehr von Zuchtanlagen verkauft werden dürfen, sondern nur noch Tiere aus Tierheimen in Zoohandlungen vermittelt werden dürfen. Jährlich kommen etwa 300.000 Tiere in die Tierheime."
Die Tierschützer sind der Ansicht, dass es bereits genügend Tiere gibt. Diese sollten nicht extra gezüchtet werden.
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