90 Kilo, extrem definierter BizepsBodybuilder-Känguru Roger gestorben
Es war an die zwei Meter groß, 90 Kilo schwer und hatte die Figur eines Bodybuilders: Roger war eins der stärksten Kängurus der Welt. Nun ist es gestorben.
Roger war ein rotes Riesenkänguru, rund zwei Meter groß, 90 Kilogramm schwer und hatte einen extrem definierten Bizeps. Mit 900.000 Followern war Roger sogar ein Instagram-Star, der nun im Tierpark im Alter von zwölf Jahren gestorben ist.
Der muskulöse Oberkörper von Roger habe ihn nicht so sehr überrascht, sagt der Biologe und Känguru-Experten Udo Gansloßer. Der sei für ausgewachsene männliche Kängurus normal.
Was ihm hingegen wirklich aufgefallen sei: Der große, kantige Kopf des Beuteltiers. "Mir scheint die Schnauze zu breit und zu Boxer-artig, zu kantig", sagt der Känguru-Spezialist. Er vermutet, dass das Tier zum Teil mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert und so der Effekt seiner Muskeln verstärkt wurde.
"Die Oberarmmuskulatur und die Schultermuskulatur - das ist bei Riesenkänguru-Männern, wenn sie wirklich voll erwachsen sind, nicht unnormal."
Udo Gansloßer erklärt, dass die Oberarmmuskeln bei männlichen Riesenkängurus im Kampf gegen Rivalen sehr wichtig sind: "Die Kampfmethode der Riesenkänguru-Männer besteht fast in einer Art Freistil-Ringen.
Wenn dieser Ringkampf nicht ausreicht, um den anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen, dann kommen diese berühmten Fußtritte noch dazu." Wenn der Gegner ebenfalls 80 bis 85 Kilogramm wiegt, dann brauche so ein Känguru – genau wie ein Mensch – eine starke Oberarmmuskulatur. Einerseits um sich selber zu halten, andererseits um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Känguru präsentieren ihre Muskeln, um Feinde zu verjagen
Oft reicht bei ausgewachsenen Riesenkänguru-Männern auch das Präsentieren der großen Brust- und Armmuskulatur, um einem potenziellen Gegner zu zeigen, dass er sich lieber in Acht nehmen sollte.
"Die Känguru-Männer imponieren dann einander, indem sie – wie die Sumo-Ringer – voreinander stehen, die Arme nach außen spreizen und dann diese massiven Oberarm- und Schultermuskeln präsentieren", so Gansloßer.
Roger, das Känguru, das nun im Alter von zwölf Jahren gestorben ist, hat mit seinen rund 90 Kilogramm das Maximalgewicht für seine Art erreicht. Bei der Größe von mehr als zwei Metern müsse man die Kiloangabe allerdings etwas relativieren, sagt Gansloßer: "Das wird gemessen, wenn die auf Zehenspitzen stehen."
Das machen Riesenkängurus nur, wenn sie kämpfen oder imponieren wollen. Wenn sie auf den flachen Hinterbeinen stehen, kann man locker 40 Zentimeter von der Größe abziehen, aber immerhin sei Roger groß genug gewesen, um einem Menschen über die Schulter zu schauen.
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