Sport bei MinusgradenMit Atemwärmern gegen die Kälte
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang herrschen ziemlich niedrige Temperaturen. Für die Sportler wird das Atmen zur Herausforderung. Deshalb greifen manche auf ein kleines Hilfsmittel zurück.
Minus zehn oder sogar minus 15 Grad - so kalt ist es im Moment im südkoreanischen Pyeongchang. Und der Wind sorgt dafür, dass sich die Temperaturen noch kälter anfühlen.
Für die Spitzensportler kann die Kälte zum Problem werden. Mit der kalten Luft steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Bronchitis oder anderer Atemwegserkrankungen, weil die Schleimhäute sehr schnell austrocknen und dann keine Viren und Bakterien mehr abhalten können.
"Nur feuchte Schleimhäute können Viren und Bakterien abhalten. Je kälter es draußen ist, desto schneller trocknen die Schleimhäute aus."
Deshalb nutzen manche Sportler im Moment Atemwärmer. Die kleinen Geräte erinnern ein bisschen an die Tester, mit denen die Polizei Alkoholkontrollen vornimmt.
Atemwärmer arbeiten wie Wärmetauscher
Die Sportler klemmen sich die kleine Schachtel zwischen die Lippen. In dem Gerät befinden sich kleine Aluminiumlamellen, die sich beim Ausatmen durch die warme Luft des Sportlers erwärmen. Außerdem halten sie die Feuchtigkeit zurück. Atmet der Sportler wieder ein, wärmen und befeuchten die Lamellen die kalte Luft. Der Sportler verliert weniger Flüssigkeit - und kann warme und feuchte Luft einatmen. Das verhindert Anstrengungsasthma und Hustenreiz nach dem Sport.
"Mit dem Gerät kann man die Empfindlichkeit reduzieren."
Die Atemwärmer wurden vor 20 Jahren in Schweden erfunden und sollen bei bis zu minus 40 Grad funktionieren. Weil die Geräte das Atmen durch den größeren Widerstand allerdings auch leicht erschweren, nutzen die Spitzensportler die Hilfsmittel in der Regel nur beim Training und nicht im Wettkampf.
Hobbyläufer sollten bei Kälte vorsichtig sein
Auch für Laiensportler können die Atemwärmer nützlich sein. Wer auch im Winter nicht auf seine Joggingrunde verzichten will, dem kann das Gerät das Atmen erleichtern. Allerdings sagt Sportmediziner Martin Grauduszus: Bei extremen Temperaturen sollte man sich mit dem Sport etwas zurückhalten.
"Wenn ich Schutz brauche für meine Bronchien, meine Lunge, würde ich besser nicht trainieren."
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