JournalismusSchluss mit dem Deutschland-Pessimismus
Spiegel-Cover mit zerfließenden Deutschland-Farben - der Pessimismus deutscher Medien nervt. Scheint aber auch auf die Stimmung in der Gesellschaft abzufärben. Rick Noack von der Washington-Post und Sebastian Matthes vom Handelsblatt halten dagegen.
Wie schlimm steht es um Deutschland? Die Antworten liegen ganz im Blick des Betrachters: Deutsche Medien suggerieren eine dunkles Bild. Sie halten Jogi Löw als Fußballnationaltrainer verantwortlich für das Aus der Nationalelf in der Vorrunde der Fifa WM 2018. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bestimmt Horst Seehofers "Komödienstadl" das Politikgeschehen, dann sind da noch die Flüchtlinge und die Probleme in der Wirtschaft. "Es war einmal ein starkes Land", titelte der Spiegel.
Mit Blick auf die internationale Presse entsteht ein ganz anderes Deutschlandbild: Im April hat The Economist noch unter dem Titel "Cool Germany" über die Erfolge des Landes berichtet. Widersprüchlicher könnten die Darstellungen nicht sein.
Deutschlandbild: Eine Frage des Standpunkts und der Sichtweise
Woran liegt das? Darüber reden wir mit Sebastian Matthes, Vize-Chefredakteur beim Handelsblatt, und Rick Noack, der als Korrespondent für die Washington Post über Deutschland berichtet.
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Mehr über den Deutschland-Pessimismus:
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