Gefälschte StellenanzeigenEine richtig fiese Masche
Manche Stellenausschreibungen hören sich zu schön an, um wahr zu sein: Und oft sind sie es auch nicht. Es gibt immer mehr Fake-Ausschreibungen von Betrügern, die unsere Daten und unser Geld wollen.
Es geht um Stellenanzeigen in klassischen Jobbörsen oder um E-Mails, in denen uns ein ganz besonders toller Job angeboten wird. Das Problem: Manche dieser Jobangebote sind gar nicht echt. Betrüger missbrauchen die Namen großer Unternehmen und faken die Anzeigen. "Die Ausschreibung sieht zunächst erst einmal haargenau so aus, wie sie das von einem großen Unternehmen erwarten würden: Sie finden das Logo, Sie finden dort auch Informationen über das Unternehmen", sagt Kai Fain vom Deutschen Institut für Compliance (Dico).
Kaum vom Original zu unterscheiden
Das Ganze sieht so professionell aus, dass auch große Stellenbörsen die gefälschten Anzeigen im Vorfeld nicht unbedingt herausfiltern können, sagt Kai Fain.
"Teilweise werden im Laufe des Bewerbungsverfahrens dann sogar ganze Online-Bewerbungsgespräche gefaked. Weil die Betrüger perfekt über die Unternehmen informiert sind."
Hinter dem Betrug stecken laut Dico Betrügerbanden aus dem Ausland - oft aus dem asiatischen Raum. Wie viele Fälle es gibt, ist schwierig zu ermitteln, weil viele den Betrug nicht melden. Das Deutsche Institut für Compliance schätzt, dass es mehrere Hundert Fälle pro Jahr gibt - die Dunkelziffer ist aber sehr hoch und die Tendenz steigend.
Die kriminellen Hintermänner sind zum einen auf unsere Daten aus. Die Betrüger bekommen komplette Lebensläufe zugeschickt und können die Daten dann gewinnbringend verkaufen. Vor allem in den USA wollen die Täter an die Sozialversicherungsnummern ihrer Opfer - denn die Nummern verraten dort extrem viel über die Identität einer Person.
Es gibt Hinweise
Im Verlauf der Bewerbung kann es aber auch dazu kommen, dass Bewerber eine spezielle kostenpflichtige Software herunterladen sollen, um für den angeblichen neuen Job per Homeoffice arbeiten zu können. Manche Betrüger verlangen auch eine Vermittlungsgebühr.
Auch wenn die falschen Ausschreibungen schwierig von echten zu unterscheiden sind: Es gibt Hinweise. Wenn wir per Mail einfach so ein super Jobangebot zugeschickt bekommen, sollten wir aufpassen. Bei Jobportalen gibt es ebenfalls Ansatzpunkte, bei denen wir aufhorchen sollten.
"Stutzig sollte man dann werden, wenn dort von Gehältern die Rede ist, die erst mal nicht so realistisch sind. Wenn die Kontaktaufnahme über eine kostenpflichtige Hotline passieren soll oder wenn E-Mail-Adressen genutzt werden, die nicht direkt mit dem Unternehmen in Verbindung stehen."
Wenn ihr eure Bewerbung an eine gmx-, hotmail- oder sonstige Mailadresse schicken sollt: Lieber noch mal genauer hinschauen oder mal beim Unternehmen selbst mal nachfragen, ob es die Stellenausschreibung wirklich gibt.