JobsWie wir uns kreativ durch die Corona-Krise retten
Kurzarbeit, abgesagte Aufträge, Soforthilfe - Corona verändert die Arbeitswelt. In der Ab21 sprechen wir mit Menschen, die kreative Wege finden, um während der Pandemie weiterzuarbeiten.
Evas Band "Hundreds" hat gerade ein Album veröffentlicht, die dazugehörige Tour wurde aber verschoben. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt die Sängerin aber gelassen. Sie meint: Mit der Unsicherheit müssen Musikerinnen und Musiker meistens leben. Und die soziale Isolation kennt Eva auch schon von ihren Albenaufnahmen.
"Wenn du ein Album produzierst, dann ist das wirklich wie Quarantäne."
Bis vor kurzem hatte sich niemand für Matthias Waldas Plastik-Spuckschutz interessiert – der Unternehmer hatte schon damit gerechnet, für seine Mitarbeiter wegen der Corona-Krise Kurzarbeit zu beantragen. Jetzt boomt sein Geschäft und man sieht die Spuckschutz-Scheiben an fast jeder Supermarktkasse.
Coronavirus und Arbeit: Existenznöte, aber auch kreative Chancen
Tom muss sein Café wegen der Kontaktsperre schließen. Der Leipziger befürchtet ein großes Café-Sterben und ruft deshalb eine Crowdfunding-Aktion ins Leben: #wirgemeinsam soll allen Cafés in der Stadt, die mitmachen wollen, zu Gute kommen. "Wir haben in der jetzigen Situation gemeinsam eine größere Chance, zu überleben", meint Tom.
Infos zu Corona und Wirtschaft
- Wie sehr die Wirtschaft am Ende der Corona-Krise geschwächt sein wird, ist gerade noch nicht klar. Laut einer Umfrage der IHK spüren 92 Prozent der befragten Unternehmen bereits negative Auswirkungen der Pandemie auf ihre Geschäfte. Mehr als 80 Prozent erwarten für das Jahr 2020 ein deutliches Umsatzminus.
- Laut des aktuellen ARD-Deutschlandtrends sind aber nur 35 Prozent der Befragten besorgt, was die persönliche wirtschaftliche Entwicklung betrifft. 65 Prozent haben an, dass ihre Sorgen deswegen weniger groß oder klein seien.
- Für die sogenannten Solo-Selbstständigen ist die Corona-Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht noch gefährlicher. Davon sind besonders Musiker*innen, Künstler*innen und Journalist*innen betroffen – in diesen Berufsfeldern liegt der Anteil an Solo-Selbstständigen bei 94 Prozent oder höher, so die Daten der Bundesagentur für Arbeit.
- Inzwischen bieten Bundesländer finanzielle Soforthilfen für Unternehmen und Soloselbstständige an, die als besonders geschädigt gelten – hier findet ihr zum Beispiel das Formular für NRW. Auch Anträge auf Kurzarbeit sollen einfacher ermöglicht werden, sodass ein Teil des Lohns der Angestellten vom Arbeitsamt bezahlt wird.
- Mehr zur aktuellen Ausbreitung des Coronavirus und wie sich unser Leben dadurch verändert, findet ihr hier.