Ohne ArbeitWie es sich anfühlt, keinen Job zu haben
Manche von uns haben durch die Pandemie ihren Job verloren. Andere wissen nicht erst seit Corona, was Arbeitslosigkeit bedeutet. Aber wie fühlt es sich eigentlich an, arbeitslos zu sein?
Eigentlich ist Alex Kosmetikerin. Und eigentlich hat Alex auch ein Kosmetikstudio in Schöneberg. Wegen der Pandemie musste sie ihren Laden aber im November schließen. Jetzt reicht das Geld nur noch bis Ende Januar. Im Gespräch erzählt sie, wie es ihr gerade geht: "Ich bin müde und erschöpft."
Von den Eltern geprägt
Dominik Schottner aus dem Ab-21-Team hat Angst vor der Arbeitslosigkeit. Woran das liegt? Vermutlich daran, dass sein Vater lange Zeit keinen Job hatte. Als Kind ist Dominik im Krisenmodus aufgewachsen, sagt er und erklärt uns, wie er heute mit diesem Gefühl umgeht.
Die Redakteurin und Autorin Anna Mayr kennt das Gefühl, wie es ist, wenn die Familie mit Harz IV auskommen muss. Als Anna aufwuchs, steckten ihre Eltern in der Langzeitarbeitslosigkeit. Auch ihr Buch "Die Elenden" erzählt von Arbeitslosigkeit und der Rolle arbeitsloser Menschen in unserer Gesellschaft.
"Man denkt eigentlich permanent darüber nach, wie man das wenige Geld, das man hat, so ausgeben kann, dass man einigermaßen ein okayes Leben führt."
Wissenswertes zu Arbeit und Pandemie
- Fakt: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember 2020 leicht angestiegen. Laut der Nürnberger Bundesagentur beläuft sie sich auf knapp 2,7 Millionen. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Plus von 8.000. Im Dezember 2019 stand die Zahl noch bei 2,2 Millionen.
- Berufseinsteiger, die während der Pandemie arbeitslos sind, können sich digital fortbilden. Das empfiehlt Karriereberaterin Antje Schultheis: "Webinare kann man als Fortbildungen bezeichnen und dann kann man diese Lücke einkleiden als Phase der Fortbildung."
- Übrigens: Arbeitnehmer in Deutschland sind "Frustweltmeister" – unabhängig von Corona. Das ergab eine globale Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit. Der Arbeitspsychologe Tim Hagemann begründet die Unzufriedenheit damit, dass deutsche Unternehmen stark hierarchisch aufgestellt sind und vor Änderungen zurückschrecken.
- Wer von Daheim aus arbeitet, liegt meist faul auf der Couch? Gerade weil dieses Vorurteil noch besteht, sind wir zu Hause noch stärker darum bemüht, Produktivität zu zeigen.
- Die Pandemie sorgt nicht nur für eine Jobflaute. Auch bei den Arbeitenden hat die Verbreitung des Virus Spuren hinterlassen. Eine Studie unter 12.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ergab, dass nur sieben Prozent der Befragten keine Auswirkungen im Arbeitsalltag spüren würden. Die übergroße Mehrheit sprach von wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit, Einkommenseinbußen und der Angst, sich mit Covid-19 zu infizieren.
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