Psychische ProblemeBesuch beim Therapeuten
Du findest deinen Boss furchtbar? Geh zum Therapeuten. Deine Freundin hat Schluss gemacht? Geh zum Therapeuten. Du bist in Hundescheiße getreten? Geh zum Therapeuten. So läuft das zumindest in den USA.
Hier in Deutschland würden Leute nie zugeben, dass sie auf der Couch beim Arzt sitzen. In New York gehört Therapie dagegen zum Alltag. In Gesprächen mit Freunden fällt deshalb ganz schnell der Satz: Hey, wer ist dein Therapeut? Das ist eine ganz normale Frage. Als ob man übers Wetter spricht.
"It’s part of a balanced diet."
Xanax und andere Psychopharmaka werden wie Kaffee runtergeschluckt. Das sind diese Mittel, die Angst und Panik nehmen sollen. Erstaunlicherweise sind New Yorker nicht nur von den Medikamenten abhängig, sondern auch von den wöchentlichen Sitzungen. Deswegen hört der Besuch beim Therapeuten auch nie auf. Auch wenn es nicht funktioniert - sie gehen trotzdem hin. Ein ganzes Leben lang, bis sie sterben, erklärt der New Yorker Jim Kavenaugh. Und dann ruft der Therapeut die Hinterbliebenen an, um sich um sie zu kümmern. Und in Deutschland? Hier erzähle niemand, dass er beim Arzt auf der Couch sitzt.
"Euer Freund Siegmund Freud weint gerade in seinem Grab."